Aktualisiertes amtliches Regelwerk der deutschen Rechtschreibung

Die großartige Ankündigung von hr_iNFO auf twitter (Quelle: https://twitter.com/hrinfo/status/880406144526757888?lang=de)

Gestern wurde also die aktualisierte Fassung des „Amtlichen Regelwerks der deutschen Rechtschreibung“ veröffentlicht. Das ist für uns „Sprachnerds“, wie ich schon so schön auf Facebook schrieb, ja immer sehr spannend, weil es doch immer wieder einige Änderungen gibt, über die man sich freut oder ärgert.
Wichtigster Punkt: Es gibt jetzt ein großes „ẞ“! Im Gespräch war es ja schon lange, diesen Buchstaben endlich einzuführen, und gerade Menschen mit einem ẞ im Nachnamen werden sich freuen, dass sie nun auch in Großbuchstaben korrekt geschrieben werden können (und aus einer Frau Spieß keine FRAU SPIESS wird). Laut Wikipedia ist das große Eszett bereits seit 1925 im Gespräch, und es hat natürlich längst einen eigenen Eintrag.
Da es den Buchstaben noch nicht auf der Tastatur gibt, muss man sich anderweitig behelfen. Am PC geht das über die Tastenkombination [Shift] + [Alt Gr] +[ß] oder [Alt Gr] + [H], beim Mac muss man sich selbst ein Tastenkürzel für das ẞ erstellen, unter Linux drückt man Feststelltaste] + [ß] oder [Shift]+[AltGr]+[S]. (Alles ohne Gewähr, vermutlich auch nicht bei allen Schriftarten möglich.)
Aber das ist noch nicht alles, was sich geändert hat.
Auch die Regel bezüglich der Groß- und Kleinschreibung bei einer festen Verbindung aus Adjektiv und Substantiv wurde angepasst. So kann man nun „mittlere Reife“ oder „Mittlere Reife“ bzw. „goldene Hochzeit“ oder „Goldene Hochzeit“ schreiben (aufgrund des schwankenden Wortgebrauchs), während es weiterhin „freie Mitarbeiter“ (wörtliche bzw. bildhafter Gebrauch) oder „Heiliger Vater“ (besondere Anredeform) heißt.
Auf korrekturen.de wird diese Regel noch einmal sehr übersichtlich und verständlich zusammengefasst.
Überdies wurde das Wortverzeichnis angepasst, wobei einige Fremdwortschreibungen, die ich ohnehin nie verwenden konnte, weil sich mir dabei die Fußnägel hochgerollt haben, unter den Tisch gefallen sind, beispielsweise:

„Anschovis“, „Frotté“, „Komplice“, „Majonäse“, „Wandalismus“ oder „Ketschup“.

Die Pressemitteilung zu dieser aktualisierten Fassung findet ihr hier, das amtliche Regelwerk und das Wörterverzeichnis könnt ihr unter diesem Link herunterladen.
Bleibt nur noch hinzuzufügen, dass es natürlich auch bald einen neuen Duden geben wird, den ihr hier beim Dudenverlag schon mal vorbestellen könnt, damit ihr ihn gleich bei Erscheinen im Herbst in den Händen haltet. Jetzt würde mich noch interessieren, ob es eine aktualisierte Software zur Rechtschreibprüfung für Word oder Papyrus geben wird, aber da hoffe ich jetzt einfach mal drauf …

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Erschienen: »Perfect Touch – Untrennbar« von Jessica Clare

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Eine Ode an das Lesebändchen

  1. Hey!
    Endlich keine Majonäse mehr! 😀
    Danke für die Infos!
    Liebe Grüße
    Dani

  2. Solange es keine orfdentliche Tastenkombu gibt, nutze ich [Alt] + 7838 (wenn der Font es unterstützt, das jüngste Arial hat es zum Beispiel schon einige Zeit)
    [Shift] + [Alt Gr] +[ß] ist im normalen Tastaturlayout ein umgedrehtes Fragezeichen.
    Den Ziffernblock nutze ich eh oft, etwa für den Gedankenstrich (150), die Ellipse (133) oder für französische Gänsefüßchen (187 und 171 ).

    • Ja, das mache ich ähnlich – ich habe mir allerdings Makros auf programmierbare Tasten gelegt, dann muss ich mir die Zahlenkombinationen nicht merken 😉

  3. Ich finde das grooooße ß total überflüssig. Ganz persönliche Meinung! Ich finde auch, es sieht aus, als wäre das kleine ß mit Zwingelingen schwanger 😉

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