Rezension: »Die drei Sonnen« von Cixin Liu

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»Die drei Sonnen« von Cixin Liu, die Science-Fiction-Sensation aus China, wurde 2015 als erster chinesischer Roman überhaupt mit dem Hugo Award ausgezeichnet und wird international als ein Meilenstein des Genres gefeiert. Da musste ich mir den Roman natürlich auch mal genauer anschauen …
Die Geschichte beginnt 1967 in China, und man ist sofort mitten in der Kulturrevolution. Ich muss ja gestehen, dass mich diese ganzen chinesischen Namen zuerst ziemlich verwirrt haben – was allerdings eher dafür spricht, mehr chinesische Bücher zu lesen, und kein Manko dieses Romans ist. Jedenfalls lernen wir in den Wirrungen des im Umbruch befindlichen Chinas einige Charaktere kennen, die uns später noch mal  begegnen.
Teil zwei spielt achtunddreißig Jahre später und wir begleiten Professor Wang Miao zu einer sehr wichtigen Besprechung, erfahren von der Organisation »Frontiers of Science« und kommen langsam dahinter, was es mit diesem streng geheimen Forschungsprojekt auf sich hat, von dem wir schon bruchstückhafte Informationen erhalten haben. Dann gibt es da auch noch ein ominöses Computerspiel, reihenweise Wissenschaftler, die Selbstmord begehen, und einen rätselhaften Countdown. Wer mehr wissen will (beispielsweise, worum es in Teil drei geht), muss schon das Buch lesen, denn womöglich weiß noch nicht jeder, worauf die ganze Sache hinauslaufen wird, daher mag ich nicht spoilern …
Im Großen und Ganzen wird in diesem Roman eine wirklich komplexe und interessante Geschichte erzählt, aber seltsamerweise hat er mich einfach nicht gepackt. Zwar war es durchaus spannend, aber irgendwie zogen sich manche Abschnitte, sodass ich öfter mal längere Lesepausen eingelegt habe, und den zweiten Band »Der dunkle Wald«, der am 11. Juni 2018 erscheinen soll, werde ich mir vermutlich sparen. Was mir jedoch gut gefallen hat, war der Blick in einen völlig anderen Kulturkreis, der sich auch in vielen ungewohnten Bildern und Metaphern widerspiegelt, und vielleicht gebe ich dem Roman irgendwann eine zweite Chance und finde mehr Gefallen daran – wer weiß.

Verlagsinfos:

Die Science-Fiction-Sensation aus China

China, Ende der 1960er-Jahre: Während im ganzen Land die Kulturrevolution tobt, beginnt eine kleine Gruppe von Astrophysikern, Politkommissaren und Ingenieuren ein streng geheimes Forschungsprojekt. Ihre Aufgabe: Signale ins All zu senden und noch vor allen anderen Nationen Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen. Fünfzig Jahre später wird diese Vision Wirklichkeit – auf eine so erschreckende, umwälzende und globale Weise, dass dieser Kontakt das Schicksal der Menschheit für immer verändern wird.

»Vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue und lesen Sie „Die drei Sonnen“ von Cixin Liu.«

Denis Scheck, druckfrisch (Das Erste) (08.05.2017)

DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Chinesischen von Martina Hasse
Originaltitel: 三部曲《三体》(The Three Body Problem Trilogy Book 1 – Sanbuqu Santi)
Paperback, Klappenbroschur, 592 Seiten, 13,5 x 20,6 cm, 3 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-453-31716-1
€ 14,99 [D] | € 15,50 [A] | CHF 20,50* (* empfohlener Verkaufspreis)
Verlag: Heyne
Erschienen: 12.12.2016

Weitere Informationen zum Buch findet ihr bei Heyne, Buch7 und Amazon, außerdem möchte ich euch noch ein Interview mit dem Autor bei die zukunft sowie die (nicht ganz spoilerfreien)  Rezensionen im SciLogs von spektrum.de und bei der Süddeutschen Zeitung ans Herz legen.
Ich bedanke mich beim Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!

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Erschienen: »The Final Seven: Das Spiel beginnt (Die Lightkeeper-Serie 1)« von Erica Spindler

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Verschreiber des Tages

  1. Interessant, dass du das Buch so anders siehst, als ich. Ich war total hin und weg, vor allem die Szene während der Kulturrevolution hat mich stark berührt. Ich mochte die verschiedenen Figuren, das immer wieder überraschende Plot… Den zweiten Band fand ich übrigens nicht so gelungen wie den ersten – falls du noch übers Weiterlesen nachdenkst ;-)).
    Schöne Grüße, Maike

    • Mich hat es auch gewundert, dass mich das Buch so kalt gelassen hat, hörte sich eigentlich genau richtig an. Aber gut zu wissen, dass du den zweiten Band nicht so gelungen findest, dann widme ich mich lieber dem nächsten Buch auf dem Lesestapel 😉

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