Der Roman »Bios« von Daniel Suarez fängt gleich so packend an, dass ich das Buch erst gar nicht wieder aus der Hand legen konnte. Dabei wird man eigentlich sofort in eine verwirrende Geschichte hineingeworfen.
Am Anfang befinden wir uns in einer illegalen Kinderwunschklinik, denn im Jahr 2045 ist es technisch möglich, die Gene von Embryonen so manipulieren, dass die Kinder später bestimmte Eigenschaften aufweisen und beispielsweise besonders klug, athletisch oder muskulös werden. In zahlreichen Ländern sind derartige Eingriffe jedoch nur erlaubt, um bestimmte Genstörungen, die auf einer von der UN genehmigten Liste stehen, zu beheben, was dazu führte, dass zahlreiche illegale Labors aus dem Boden schossen.
In Kapitel zwei lernen wir dann den Protagonisten Kenneth Durand kennen, der eine bunte Vergangenheit hat und nun bei Interpol als Fahnder in der Abteilung Genkriminalität arbeitet. Rasch überschlagen sich die Ereignisse, und es wird offensichtlich, dass Marcus Wyckes, einen Kartellboss, der sich nicht nur auf den Handel mit verbotenen Daten spezialisiert hat, sondern dem überdies noch ein ganz anderer wissenschaftlicher Durchbruch gelungen zu sein scheint …
Das Wild, das du jagst: Du bist es selbst
Im Jahr 2045 ist das Zeitalter der Technik Geschichte; die biologische Moderne ist angebrochen. Algen und Pilze bauen Autogehäuse, die Boomstädte Asiens werden nachts von Leuchtbäumen erhellt. Auch vor dem menschlichen Körper macht die Bio-Revolution nicht halt. Jeder will hochgezüchtete Designer-Babies, ob legal oder nicht. Die Zeche zahlen andere.
Kenneth Durand leitet bei Interpol den Kampf gegen diese Genkriminalität. Und ein Mann steht dabei im Fadenkreuz: Marcus Demang Wyckes, Kopf eines so mächtigen wie skrupellosen Kartells. Eines Tages erwacht Durand aus dem Koma. Man hat ihn entführt. Er sieht anders aus. Seine DNA ist verändert. Er ist Marcus Demang Wyckes. Der Mann, der weltweit gesucht wird.
Ich kann den Thriller nur wärmstens empfehlen, der mir spannende Lesestunden beschert und mich überdies auch zum Nachdenken über diese durchaus denkbare Zukunftsvision angeregt hat. Trotz einiger kleiner Schwachstellen ist das von Cornelia Holfelder-von der Tann hervorragend übersetzte Buch mein erster Buchtipp des Jahres!
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Weitere Informationen findet ihr beispielsweise bei Rowohlt (dort gibt es auch eine Leseprobe), Buch7 und bei Amazon und natürlich dem Buchhändler eures Vertrauens (beispielsweise hier: https://mybookshop.shop-asp.de/).
Bibliografie
- Verlag: rororo
- Erscheinungstermin: 17.11.2017
- Lieferbar
- 544 Seiten
- ISBN: 978-3-499-29133-3
- übersetzt von: Cornelia Holfelder-von der Tann
- Deutsche Erstausgabe
Herzlichen Dank an den rororo-Verlag für das Rezensionsexemplar!
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Interessant ist übrigens, dass es die im Buch genutzte CRISPR-Methode heute bereits gibt und gerade in letzter Zeit öfter mal heiß diskutiert wird. Wer da noch weiterlesen möchte, kann dies beispielsweise bei Wikipedia, Transparenz Gentechnik oder diesem Artikel des Tagespiegel tun.
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