Vorstellung: Kickstarter-Projekt »Unknown – Erzählungen unbekannter Herkunft«

Wenn Büchermenschen, die ich sehr mag und schätze, ein Kickstarter-Projekt auf die Beine stellen, das vermutlich viele von euch auch interessieren dürfte, muss ich es hier auch vorstellen. »Unknown – Erzählungen unbekannter Herkunft« soll anhand von zwölf Geschichten erforschen, ob man das Geschlecht des oder der Schreibenden tatsächlich erraten kann. Ich finde dieses Projekt ungeheuer spannend – und ihr vielleicht auch?

https://www.kickstarter.com/projects/hanka/unknown-erzahlungen-unbekannter-herkunft?ref=discovery_category&term=unknown&fbclid=IwAR33OdbbxhR40qi6aMSsqBFnG1YjOFrNmRNkoBsWyXb0ipuFkyPtJ0ABwq4

Brauchen Geschichten die Namen ihrer AutorInnen?

„Frauen schreiben nur so gefühliges Zeug.“

„Männer schreiben die harten Sachen.“

„Frauen kennen sich nicht mit Technik oder Politik aus, deswegen kann man solche Romane nicht ernst nehmen.“

„Männer können sich nicht in weibliche Hauptpersonen einfühlen, das wird nur klischeehaft.“

So und so ähnlich klingen sie: die Vorurteile, die Autorinnen und Autoren in der Literaturwelt entgegenschwappen. Man kann das anprangern oder ignorieren, man kann dem beipflichten oder es bekämpfen.

Am Ende sind dennoch viele Leserinnen, Kritiker und Rezensentinnen beeinflusst von den eigenen Denkmustern und lesen einen Text mit dem Bewusstsein der Autorin bzw. des Autors im Hinterkopf. Das kann positiv oder negativ sein – aber es fällt auf die Texte zurück. Denn sie wirken im Licht der Namen, unter denen sie erscheinen. Und dabei spielt das Geschlecht der Verfassenden eine immense Rolle.

Was wir wollen

Wir wollen mit diesem Projekt herausfinden, ob es auch ohne diese Namen geht, die die Texte in ein bestimmtes Licht rücken. Können gute Geschichten ganz für sich stehen? Sind sie spannend, emotional, zugänglich, ohne eine Vorstellung von den Verfassenden zu haben?

Und nicht zuletzt: Kann man trotzdem erkennen, wer sie geschrieben hat? Ein Mann? Eine Frau? Weder noch? Beide?

Um dies herauszufinden, haben wir bekannte Schriftsteller und Schriftstellerinnen um Geschichten gebeten. Das Besondere daran: Diese werden wir ohne die Namen der Autoren und Autorinnen veröffentlichen. 

Zunächst in sechs kleinen Heften (wahlweise digital), in denen je zwei Geschichten stehen. Diese werden an alle Mitwirkenden des 20 €-Hefte-Pledges versandt.

Später erscheinen alle Geschichten samt einer Auswertung des Projektes in einer Sammlung:

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Rezension/Buchtipp: »Geistkrieger« von Sonja Rüther

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Teaser: »Onward«

  1. karin

    Hallo liebe Kerstin,

    interessantes Experiment….

    LG..Karin..

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