Kategorie: Übersetzeralltag Seite 6 von 14

Copyright: Otherland Buchhandlung, Berlin
In der Buchhandlung »Otherland« in der Bergmannstr. 25 in Berlin findet morgen Abend das monatliche Gatherland statt (wie immer am dritten Donnerstag im Monat), bei dem es dieses Mal um »Wolf Road« gehen wird – und ich bin auch da. 🙂
Wenn ihr mal knapp sechs Minuten Zeit habt, schaut euch doch mal dieses (englischsprachige) Video über die unterschiedlichen Übersetzungen der »Harry Potter«-Bücher in verschiedenen Ländern an – ich finde es sehr interessant, auch vom Standpunkt als Übersetzer aus. So steht man ja häufig vor dem Problem, oft in sehr kurzer Zeit und meist ohne Kontakt zum Autor und ohne die Hintergründe der Namensgebung zu kennen passende Begriffe zu finden. Und wenn man Pech hat, kommt dann in einem der späteren Bände raus, dass etwas ganz anderes gemeint ist, und man steht da mit seiner vielleicht suboptimalen Lösung …
Ich habe »Harry Potter« übrigens nie auf Deutsch gelesen und kenne die meisten deutschen Begriffe nur aus den Filmen, richtige Böcke sind mir dabei aber nicht aufgefallen (soweit ich mich erinnern kann).
Wenn man arg urlaubsreif und außerdem noch übermüdet ist, kann es schon mal passieren, dass man manche Verschreiber erst beim x-ten Lesen überhaupt bemerkt …
Er hatte bei der Arbeit einen Schlafanfall bekommen …
Tja, diesen Schlafanfall könnte ich auch ganz gut gebrauchen, nur leider ist der eigentlich gemeinte Schlaganfall dann doch eine ernstere Sache. Gut, dass es nur um eine Romanfigur geht …
Schlafanfälle bekommen hier momentan nur meine Katzen (dementsprechend habe ich das Beitragsbild auch ausgewählt), ich muss noch bis nächste Woche warten – dann ist Urlaub 😉
Wenn man einen Sci-Fi-Roman übersetzt, schreibt man ja so allerhand lustige Worte und Wortneuschöpfungen, aber einen klassischen Verschreiber leiste ich mir momentan immer wieder:
»Das Testgebiet wurde anvisiert, aber wir können die Zielerfassung erst aktivieren, wenn Schuldgenerator Gamma bereit ist.«
Ähm, ich muss meinen Schuldgenerator auch erst mal neu justieren … *hüstel*
Das ergibt doch gleich ganz neue Möglichkeiten, wenn man diverse Schuldgeneratoren hat, die man individuell einstellen kann, findet ihr nicht? 😀

Die großartige Ankündigung von hr_iNFO auf twitter (Quelle: https://twitter.com/hrinfo/status/880406144526757888?lang=de)
Gestern wurde also die aktualisierte Fassung des „Amtlichen Regelwerks der deutschen Rechtschreibung“ veröffentlicht. Das ist für uns „Sprachnerds“, wie ich schon so schön auf Facebook schrieb, ja immer sehr spannend, weil es doch immer wieder einige Änderungen gibt, über die man sich freut oder ärgert.
Ich stecke noch immer bis über beide Ohren in Arbeit (immerhin ist ein Ende in Sicht – und damit auch der Urlaub 🙂 – aber ein paar Wochen muss ich noch durchhalten), und wenn mich mal wieder die Kreativität oder die Motivation im Stich lassen (für Letzteres besitze ich ja sogar das passende T-Shirt, siehe Foto), dann hilft es, sich anzuschauen, was man in letzter Zeit so für Feedback bekommen hat.
Neben der Mail einer Lektorin, die meine Übersetzung toll fand, kam auch noch folgender Kommentar zu einem anderen Projekt von Verlagsseite:
Vielen Dank für Ihre wunderbare Übertragung dieses spannenden Thrillers!
Na, das baut einen doch gleich wieder auf, oder? 🙂
Eine Kollegin druckt sich solche positiven Mails für die Tage, an denen die Selbstzweifel immer größer werden, aus und hat sie in Griffweite neben dem Schreibtisch liegen. Was macht ihr, um euch zu motivieren?
Uff, momentan komme ich gerade mal dazu, kurze Vorschauen auf dem Blog zu posten, da sich auf dem Schreibtisch die Arbeit stapelt. Neben aktuellen Übersetzungen flattert immer mal wieder eine Fahne auf den Tisch, die korrigiert werden möchte, ich halte Rücksprache mit einer Lektorin oder einem Lektor oder darf mich am Titel-Brainstorming beteiligen.
Aber der Zettel mit den Blogthemen wird länger, ich möchte zu mehreren Übersetzungs- und Lektoratsprojekten noch was schreiben und euch ein paar tolle neue Bücher ankündigen – aber vorerst warten die Deadlines …
Demnächst passiert hier wieder mehr, versprochen! 🙂

Quelle leider unbekannt, wurde mir in die Timeline gespült
Momentan gibt es die Duden-Software »Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle« für einen schlanken Euro zum Download, und da ich es sehr praktisch finde, auch mal offline arbeiten zu können, habe ich mir das Programm gleich gekauft.
Ihr findet es hier.
So sieht das Ganze dann auf dem Bildschirm aus:
UPDATE 30.05. 19 Uhr: Die Aktion ist anscheinend bereits beendet. 🙁
UPDATE 4.7.2017: Offenbar gibt es den Download gerade wieder für 1 Euro – also zugreifen! 🙂
UPDATE 5.7.2017: Und schon wieder vorbei …
Da ich nicht allein lachen möchte, gibt es heute einen neuen Verschreiber, bei dem ich zuerst ein ganz großartiges Kopfkino hatte:
Sie trug eine Yodahose …
Mal abgesehen davon, dass amerikanische Mittzwanzigerinnen anscheinend ständig Yogahosen tragen und mir nicht einfällt, wie man die sonst übersetzen soll (Jogginghosen sind’s ja nicht), stellte ich mir eine Yodahose schon sehr witzig vor, bis mir klar wurde, dass er eigentlich immer nur eine braune oder beigefarbene weite Hose trägt … 😉
Vielleicht sollte ich mir als Erinnerung doch mal den Lego-Yoda-Schlüsselanhänger holen (momentan baumelt ein sehr verblasster R2-D2 an meinem Schlüsselbund).