David Mamet ist ja vor allem für seine Drehbücher bekannt, schließlich stehen in seinem Portfolio nicht nur Filme wie »The Untouchables – Die Unbestechlichen«, sondern u.a. auch »Wenn der Postmann zweimal klingelt«, »Glengarry Glen Ross«, »Jimmy Hoffa« und »Ronin«. Nun hat er also seinen zweiten Roman geschrieben, mal wieder über sein Lieblingsthema »Chicago in den 1920er-Jahren«, und als die Anfrage kam, ob ich das Buch übersetzen möchte, habe ich nicht lange gezögert. Schließlich kenne ich viele der oben genannten Filme und bin außerdem sehr dafür, dass man hin und wieder seine Komfortzone verlassen und sich in neue Gefilde (sprich: andere Genres und Stilformen) vorwagen sollte.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich während der Übersetzung so manches Mal laut geflucht oder mir bei bestimmten Abschnitten erst einmal einen Kaffee gekocht habe, um in Ruhe darüber nachzudenken, wie man die deutsche Version am besten formulieren sollte. Hinzu kam, dass David Mamet eine sehr eigene Erzählweise an den Tag legt und sein Stil durchaus speziell ist, aber ich hatte mit Tobias Schumacher-Hernández zum Glück einen guten Lektor an der Seite, der dem Ganzen noch den passenden Feinschliff gegeben hat.
Seit heute ist die deutsche Fassung nun erhältlich, jedoch würde ich diesen als Thriller angepriesenen Roman nur bedingt als spannend bezeichnen; es ist vielmehr eine dialoglastige Milieustudie, die gewiss nicht jedermanns Fall sein wird und auch nicht unbedingt als Feierabendlektüre taugt – aber vielleicht war ich beim Übersetzen auch einfach viel zu nah am Text und er liest sich jetzt mit etwas Abstand ganz anders …
Wem von euch hat der Name »David Mamet« denn überhaupt etwas gesagt?