»Mary Shelley: Die Comic-Biografie der Frankenstein-Schöpferin« erzählt die Lebensgeschichte einer faszinierenden Frau, die nicht nur dank ihres Romans »Frankenstein oder Der moderne Prometheus«, sondern auch aufgrund ihrer anderen Werke und ihres Umfelds, in dem sich diverse namhafte Personen tummelten, vielen bekannt sein dürfte.

 

Ihr oftmals nicht einfaches Leben wird dabei mit relativ wenig Text und dafür umso aussagekräftigeren Bildern geschildert.

Wenn man jedoch bislang kaum etwas über diese faszinierende Frau wusste, fühlt man sich manchmal sehr verloren, da in den erzählenden Textblöcken an Erklärungen gespart wird und man Ereignisse schlecht oder gar nicht einordnen kann.

Auch die Bildersprache ist sehr eigen – und nicht wirklich schön, wie ich finde. Zwar passt sie durchaus zu den vielen verstörenden und traurigen Ereignissen in ihrem Leben und lässt sich als künstlicher anspruchsvoll bezeichnen, ist jedoch in ihrer schwarz-weiß-roten Tristheit auf Dauer sehr deprimierend.

Die dadurch erzeugte Schauerstimmung entspricht allerdings recht gut der vieler Werke von Mary Wollstonecraft Shelley, wobei das Augenmerk hier auf der Entstehung von Frankenstein und den darin eingeflossenen persönlichen Erfindungen und Erlebnissen liegt. Leider ist die Graphic Novel dann auch noch viel zu früh und relativ abrupt zu Ende, dabei möchte man noch so viel mehr über diese faszinierende und interessante Frau erfahren. Das und der mich leider nicht wirklich ansprechende Zeichenstil haben mir das Lesevergnügen ein wenig vergällt, aber dieser Band ist trotzdem einen genaueren Blick wert – gerade wenn man mehr über diese spannende Persönlichkeit des 19. Jahrhunderts erfahren möchte.

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Das bewegte Leben der Frankenstein-Autorin als spannende Graphic Novel

England, Ende des 18. Jahrhunderts: Das Leben von Mary Wollstonecraft Shelley beginnt unter düsteren Vorzeichen, als ihre Mutter kurz nach Marys Geburt stirbt. Die Tochter eines Sozialphilosophen und einer Frauenrechtlerin galt als ungewöhnlich kühnes und aufgewecktes Mädchen. Aufgewachsen in einem intellektuell fordernden Umfeld, schrieb Mary schon früh eigene Gedichte und Geschichten. Mit 16 Jahren lernte sie den Schriftsteller Percy B. Shelley kennen, mit dem sie eine Liebesbeziehung einging, obwohl dieser bereits verheiratet war. Eines verregneten und stürmischen Abends, während man sich die Zeit mit dem Erzählen von Schauergeschichten vertrieb, kam ihr dann die Idee zu der Gothic Novel, die sie weltberühmt werden lassen sollte: Frankenstein oder Der moderne Prometheus.

Diese schaurig-atmosphärische Graphic Novel erzählt die bewegte Lebensgeschichte von Mary Wollstonecraft Shelley, der Autorin hinter Frankenstein, einer der bekanntesten Figuren unserer Kulturgeschichte.


Alessandro di Virgilio wurde 1962 in Neapel geboren und arbeitet als Comicautor. Er ist für eine Vielzahl von Zeitschriften tätig und schreibt Comics für die verschiedensten Genres, wie z.B. Western-Steampunk oder Literaturadaptionen.

Manuela Santoni ist Cartoonistin und Illustratorin. Sie studierte Kunstwissenschaft and der Università La Sapienza in Rom, zugleich besuchte sie die Scuola Romana dei Fumetti, eine Bildungseinrichtung für Comic-Künstler:innen. Zu ihren Veröffentlichungen zählen Werke über Jane Austen und die Brontë-Schwestern.

Produktdetails

  • ISBN: 978-3-95728-490-7
  • Erschienen am 28. April 2021
  • Knesebeck
  • 136 Seiten
  • Szenario: Alessandro di Virgilio
  • Zeichnung: Manuela Santoni
  • Übersetzung: Ingrid Ickler

Weitere Informationen findet ihr bei Knesebeck und natürlich dem Buchhändler eures Vertrauens (beispielsweise unter https://www.genialokal.de).

Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar. Die unentgeltliche Bereitstellung des Buches hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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