Kategorie: Übersetzeralltag Seite 5 von 14

Aktuell auf dem Schreibtisch

feuerstunde
Momentan übersetze ich den zweiten Band der »Chroniken der Sphaera« von Christopher B. Husberg, der den Titel »Feuerstunde« tragen wird und bereits ein wunderschönes Cover hat.
Da ich den ersten Band »Frostflamme« vor knapp anderthalb Jahren übersetzt habe, ist es mir anfangs ein wenig schwer gefallen, wieder richtig in diese Welt einzutauchen und die passende Sprache zu finden … In der Zwischenzeit habe ich schließlich diverse andere Bücher übersetzt, lektoriert und auch gelesen, sodass ich mich erst einmal wieder zurechtfinden musste, doch nachdem ich ein bisschen im ersten Band quergelesen und die ersten Seiten getippt hatte, ging die Arbeit schon wieder leichter von der Hand.

Verschreiber des Tages

Dieser Verschreiber ist mir erst bei der Fahnenkorrektur aufgefallen, womit er schon fast eine Daseinsberechtigung gehabt hätte, außerdem finde ich ihn wirklich witzig.
So schrieb ich doch anstelle von Bewerbungsgespräch

Bewegungsgespräch

und habe seitdem viele lustige Bilder im Kopf, was da wohl so los ist und warum man so ein Gespräch führen muss … 😀
 
 
 

Mal wieder Fahnenkorrektur …

herobrine 2
Eine Fahnenkorrektur kann durchaus angenehm sein, aber auch richtig nerven – je nachdem, wie oft man das Buch vorher schon gelesen hat (sei es beim Übersetzen, Lektorieren oder Einarbeiten der Korrekturen). Von richtig schönen Geschichten bekommt man eigentlich nie genug, während man von anderen Storys eigentlich schon nach dem ersten Durchlauf die Nase voll hat … 😉

Verschreiber des Tages

Hoffentlich finden wir ein Heulmittel …

Öhm, nein, eigentlich suchen sie ein Heilmittel, aber ein Mittel, das jemanden zum Heulen bringen kann, wäre bestimmt deutlich einfacher zu finden. 😉

Google übersetzt Games Teil 3

Und hier kommt der dritte Teil des Gameomat-Übersetzungsspecials, für das ich mich bei allen Beteiligten noch einmal herzlich bedanken möchte.
Ich hatte großen Spaß beim Anschauen der Videos!
 
https://www.youtube.com/watch?v=vxvs7stVF5w&feature=youtu.be

Ganz schön ruhig hier …

In den letzten Wochen haben mich zwei Projekte derart beschäftigt, dass ich kaum zum Bloggen kam, weil ich einfach nicht den Kopf frei hatte und auch nicht über die aktuellen Übersetzungen schreiben durfte/wollte.
Projekt eins läuft hier intern als „Geheimprojekt“, da ich zum ersten Mal bei einer Romanübersetzung eine NDA (Vertraulichkeitsvereinbarung) unterschreiben musste und absolut nichts darüber sagen darf. Demzufolge habe ich mich nicht mal getraut, Verschreiber oder Ähnliches zu posten, dabei hätte ich so gern schon was zu dieser tollen Geschichte geschrieben … Glücklicherweise wird das Buch aber demnächst angekündigt, und dann darf ich endlich was verraten.
Projekt zwei war leider das genaue Gegenteil, nämlich eine Übersetzung, bei der ich mich richtig quälen musste. Irgendwie kam dabei alles zusammen, ein nicht lektoriertes Original voller Fehler, eine Geschichte, die dringend ein Plotlektorat nötig gehabt hätte und irgendwie nur unglaublich langweilig war, und der Stil der Autorin war auch nicht so wirklich meiner. Darüber möchte man dann auch nicht mehr schreiben; man versucht einfach, das Beste aus der Sache zu machen und eine so gute Übersetzung abzuliefern, wie es unter diesen Umständen nur möglich ist.
Diese Woche sitze ich gleich an zwei Fahnenkorrekturen, und die aktuelle Romanübersetzung fängt auch toll an, aber dazu dann später mehr …

Google übersetzt Games Teil 2

Nach Teil 1 des Gameomat-Übersetzungsspecials folgt hier Teil 2, der ebenfalls mit einigen Highlights aufwarten kann.
„Es begann als ein Stück Flusen und andere …“ Okaaaay …
Automatische Übersetzungsprogramme mögen ja schon einiges draufhaben, aber ob ein Satz Sinn ergibt, merken sie oftmals eben noch nicht.
https://www.youtube.com/watch?v=9InsG_aRU_M

Google übersetzt Games Teil 1

Gameomat hat zusammen mit „Google-Übersetzerexpertin“ (das steht so bei YouTube, ich zitiere das nur ^^) Julia Koep Dialoge aus Spielen durch den Google-Übersetzer gejagt und neu vertont – und das Ergebnis ist zum Kugeln.
„Wenn Ihr Kühlschrank für Backup warten …?“ Bei solchen Sprachperlen sollte mein Job doch noch für einige Zeit gesichert sein … 😀
Viel Spaß beim Anschauen!
https://www.youtube.com/watch?v=YdVO-MPmtEY

Rückblende: Workshop "Sexszenen übersetzen"

ksi-übersicht
Im Mai hielt ich beim Texttreff-Workshopwochenende einen Workshop zum Übersetzen von Sexszenen*, die ja an sich schon einiges an Feingefühl benötigen. Nachdem wir beim Brainstormen munter mit Begriffen jongliert haben, die man lieber vermeiden sollte, und allgemein über die Tücken und Fettnäpfen debattiert haben, kam zum Abschluss der lustigste Teil des ganzen Workshops, als eine Teilnehmerin (ja, Jeannette, ohne dich hätten wir nicht so viel gelacht) noch mit folgendem Netzfund aufwarten konnte:

Über das Übersetzen

translators note
Vor Kurzem stieß ich auf dieses Foto, das doch sehr treffend das Problem beim Übersetzen wiedergibt. Die ganze Anmerkung des Übersetzers John Ciardi findet sich in der bei Signet erschienen Übersetzung von Dantes »Inferno« (mehr dazu hier), und sie bedeutet sehr frei und „quick and dirty“ übersetzt:
Wenn die Geige wiederholt, was das Klavier gerade gespielt hat, kann sie nicht dieselben Klänge erzeugen und den Akkorden nur ungefähr entsprechen. Jedoch ist es ihr möglich, die erkennbar gleiche „Musik“ und Atmosphäre zu erschaffen. Dies gelingt allerdings nur, wenn sie sich ebenso treu bleibt wie der Vorlage.
Das benennt den Kernaspekt unserer Arbeit doch sehr gut, denn eine gute Übersetzung kann ich nur anfertigen, wenn ich einerseits dem Original treu bleibe, andererseits aber auch versuche, die deutsche Sprache (in meinem Fall, da ich ins Deutsche übersetze) bestmöglich einzusetzen, um den Ton und die Stimmung des Textes wiederzugeben.
Es ist und bleibt ein Drahtseilakt, denn man muss immer wieder entscheiden, wie und wo man bei der Übertragung des Ursprungstextes Abstriche macht, beispielsweise weil sich Formulierungen oder Redewendungen nicht so übernehmen lassen, und die deutschen Entsprechungen finden, die dem Werk gerecht werden.
Das gelingt mal besser und mal weniger gut, und allein der obige Abschnitt ließe sich schon auf so vielfältige Weise übersetzen, dass man die unterschiedlichsten Versionen erhielte …
Aber das ist ja auch das Spannende und Herausfordernde an unserem Beruf.
PS: Die ganze und lesenswerte „Translator’s Note“ ist übrigens hier bei Google Books zu finden.

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