Ein weiterer Titel von der Longlist des Seraph 2020 für das »Beste Buch« stammt von Anne Troja, die mit »Rheanne – An Bord der Adlerschwinge« den ersten Teil einer neuen Fantasyreihe vorlegt.

Mit der Ritterin Rheanne, die im Auftrag der Ersten Präsenz Merideth, der Herrscherin ihres Reiches, unterwegs ins ferne Land Genzabar ist, um dem dortigen Regenten ein Geschenk zu überreichen, ist Anne Troja eine sehr interessante Figur gelungen. Rheanne hat es wider Erwarten trotz ihrer Herkunft zur Ritterin geschafft und wurde mit dieser wichtigen Mission betraut, bei der sie auf gar keinen Fall scheitern darf.

An Bord der Adlerschwinge, des Flaggschiffs eines Handelskonvois, macht sie sich auf die lange Reise, doch schon bald geschehen merkwürdige Dinge. Sie lernt den geheimnisvollen Mönch Cormac kennen, der sich rasch als jemand völlig anderes herausstellt, rätselt wegen einer stets verschlossenen Kabine, und dann passiert auch noch ein seltsamer Todesfall, den sie aufklären will.

Die Grundidee dieses Buchs, eine Kriminalgeschichte in ein Fantasysetting zu verlegen, gefiel mir sehr gut, und so habe ich das erste Drittel mit Begeisterung gelesen. Je mehr jedoch die Liebesgeschichte in den Vordergrund trat, desto mehr verlor Rheanne an Substanz. Sie zweifelte ständig an sich, ihren Fähigkeiten und Gefühlen, wurde in Gegenwart ihres Angebeteten zum Mäuschen, das den Mund nicht mehr aufbekam, und die ganze Story verebbte zunehmend in ziemliche Belanglosigkeit.

Demzufolge hinterließ mich der Roman letzten Endes sehr zwiegespalten. Einerseits mochte ich das Setting und die Anlage der Charaktere, andererseits hinterließ der weitere Verlauf der Handlung bei mir einen fahlen Beigeschmack, weil die Aufklärung des Falls und die eigentliche Mission ins Hintertreffen gerieten und das, was mich vermutlich neugierig auf Band zwei machen sollte, nur dafür gesorgt hat, dass ich gar keine Lust mehr habe, diesen noch zu lesen. Zudem konnte mich die Liebesgeschichte einfach nicht überzeugen, die für mich zu gewollt wirkt und bei der die eigentlich starke Protagonistin immer weiter an Profil verliert.

Schade, da wäre eindeutig mehr drin gewesen …

Wenn ihr mal reinschnuppern möchtet, findet ihr beim Verlag eine Leseprobe.

Nominiert für den Seraph 2020: Mord im Orientexpress meets High Fantasy

Eigentlich hat die Ritterin Rheanne einen einfachen Auftrag: Sie soll ins ferne Land Genzabar reisen und dem dortigen Herrscher ein Geschenk überreichen. Doch an Bord der Adlerschwinge ereignet sich auf hoher See ein mysteriöser Todesfall. Ein Matrose ist ermordet worden, am Tatort findet sich schwarzes Blut. Rheanne beginnt zu ermitteln und findet ausgerechnet in dem attraktiven, aber geheimnisvollen blinden Passagier Cormac einen Verbündeten. Weitere brutale Morde geschehen, und Rheanne selbst gerät ins Visier des Täters. Längst ist ihr klar, dass der Mörder an Bord kein Mensch ist …

Über die Autorin

Anne Troja, Jahrgang 1992, studiert Germanistik und Geschichte an der Universität Potsdam. Neben dem Schreiben von Fantasy-Romanen begeistert sie sich für das Downhillfahren und die Werke von Stephen King. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Berlin. »Rheanne – An Bord der Adlerschwinge« ist der Auftakt zu einer spannenden Fantasy-Reihe um die Ritterin Rheanne, deren zweiter Fall mit »Rheanne – Mord am Kaiserhof« fortgesetzt wird.

Produktdetails

  • ISBN: 978-3-7341-6185-8
  • Erschienen am 21. Januar 2019
  • Blanvalet
  • 635 Seiten

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