»Kleine Freuden« von Clare Chambers ist mal wieder ein Buch abseits meines üblichen Leseschemas, auf das ich durch die Übersetzerin Karen Gerwig aufmerksam geworden bin.

Jean Swinney ist Ende dreißig, lebt mir ihrer eigenwilligen Mutter zusammen und arbeitet als Redakteurin einer Lokalzeitung. So weit, so trostlos. Als sich eine junge Frau bei der Zeitung meldet, deren Tochter angeblich dank einer unbefleckten Empfängnis zur Welt gekommen ist, soll sie der Sache auf den Grund gehen und einen Artikel darüber schreiben. So lernt sie dann Gretchen Tilbury, ihren Mann Howard und ihre Tochter Margaret kennen.

Trotz des zu enthüllenden Mysteriums folgen wir die ganze Zeit Jean, die sich mit der Familie anfreundet, wodurch auch ihr Leben ziemlich auf den Kopf gestellt wird, und nach und nach Gretchens Vorgeschichte aufdeckt – wobei natürlich auch allerlei Unerwartetes zutage kommt und das Beziehungeflecht neu durchgemischt wird. Das Ganze ist relativ ruhig erzählt, sodass die Geschichte eher dahinplätschert und es auch bald keinen richtigen Spannungsbogen mehr gibt; vielmehr liest man dann einen durchaus gut geschriebenen Roman. bei dem man oftmals vergisst, dass er auf einer wahren Geschichte basiert.

Mir war es letzten Endes ein bisschen zu ruhig und behäbig. Hätte ich nicht unbedingt wissen wollen, wie Gretchen denn nun schwanger geworden ist, wäre ich vielleicht auch schon früher ausgestiegen, aber so war es für mich ein recht unterhaltsames Leseerlebnis mit einigen Höhepunkten, aber auch langen, eher zähen Passagen, auf jeden Fall jedoch eine sehr ungewöhnliche Story aus dem London der 1950er-Jahre.

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»Ein grandioser Roman… Witzig und scharfsichtig.« David Nicholls

1957, im Südwesten von London. Jean Swinney geht auf die Vierzig zu und ist Redakteurin bei einer lokalen Tageszeitung. Von der Liebe enttäuscht, lebt sie ein unscheinbares Leben gemeinsam bei ihrer halsstarrigen Mutter. Als eine junge Frau sich bei der Zeitung meldet und behauptet, ihre Tochter sei das Ergebnis einer unbefleckten Empfängnis, wird Jean mit der Erforschung der Angelegenheit beauftragt. Ist Gretchen Tilbury eine Betrügerin, oder hat sich an ihr tatsächlich ein Wunder vollzogen? Je mehr Jean in der Sache recherchiert, desto näher kommt sie Gretchen, deren freundlich-humorvollem Ehemann und ihrer zauberhaften Tochter Margaret. Die erblühende Freundschaft zu den Tilburys gerät immer mehr in Konflikt mit ihrer Aufgabe als Ermittlerin und bringt alle Beteiligten nach und nach in Bedrängnis. Und doch will Jean die Hoffnung auf ein wenig Glück nicht aufgeben.

Über die Autorin

Clare Chambers wurde 1966 in London geboren. Sie unterrichtete Englische Literatur in Oxford, bevor sie für die bedeutende Verlegerin Diana Athill erst als Sekretärin, später als Lektorin zu arbeiten begann. Nach acht Romanen und einer Schreibpause von zehn Jahren wurde Kleine Freuden ein durch Mundpropaganda erzeugter Überraschungsbestseller. Die Mutter dreier erwachsener Kinder lebt mit ihrem Mann im Südosten Londons.

Produktdetails

  • ISBN: 978-3961611164
  • Erschienen am 30. August 2021
  • Julia Eisele Verlag GmbH
  • 427 Seiten
  • Übersetzerin: Karen Gerwig

Weitere Informationen findet ihr bei Eisele, Buch7, Dussmann, Amazon und natürlich dem Buchhändler eures Vertrauens (beispielsweise unter https://mybookshop.shop-asp.de, https://www.genialokal.de, im Otherland oder im Drachenwinkel).

Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar. Die unentgeltliche Bereitstellung des Buches hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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