Monat: August 2018

Rezension: »Helix – Sie werden uns ersetzen« von Marc Elsberg

HELIXSie werden uns ersetzen von Marc Elsberg

Nachdem ich von Marc Elsberg bereits »Blackout« mit großer Begeisterung gelesen habe und von »Zero« immerhin noch sehr angetan war, wollte ich natürlich auch sein drittes Buch »Helix – Sie werden uns ersetzen« nicht verpassen.

Doch kaum war es da, lag es auf dem Bücherstapel und mir fehlte irgendwie die Lust, es endlich anzufangen. Wieso eigentlich?

Der Klappentext klingt doch schon mal spannend und berichtet vom plötzlichen Tod des amerikanischen Außenministers, bei dessen Obduktion dann ein seltsames Zeichen auf seinem Herzen gefunden wird.

Sofort betraut die US-Präsidentin eine Sondereinheit unter der Leitung von Jessica Roberts mit den Ermittlungen, bei der man Genmanipulationen auf die Spur kommt, die eigentlich noch gar nicht möglich sein dürften …

Zur selben Zeit werden in Tansania Maispflanzen entdeckt, die resistent gegen den grassierenden Armyworm zu sein scheinen und auch noch einige andere seltsame Merkmale aufweisen.

Außerdem verfolgen wir noch das Paar Helen und Greg Cole, die schon seit längerer Zeit erfolglos versuchen, ein Kind zu bekommen, und denen man in der Kinderwunschklinik ein unerwartetes und unerhörtes Angebot macht.

Am Anfang sind diese drei Handlungsstränge noch sehr spannend zu verfolgen, aber im Laufe der Zeit hat sich Marc Elsberg meiner Meinung nach ein bisschen zu sehr verzettelt, was leider auf Kosten des Tempos ging. In der zweiten Buchhälfte habe ich zahlreiche der ausufernden Dialoge einfach übersprungen, die mir schlichtweg zu zäh waren, weil ich nur noch wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht, und mir die ganzen zweifellos gut recherchierten und fundierten Fachbegriffe für einen Roman, mit dem ich mich entspannen wollte, schlichtweg zu viel waren.

Somit fällt mein Fazit leider auch nicht so berauschend aus. »Helix – Sie werden uns ersetzen« ist keinesfalls ein schlechtes Buch und behandelt ein wichtiges und heute mehr denn je relevantes Thema, aber für mich hätten es ruhig 150 Seiten weniger sein können, um den Spannungsbogen zu halten, der leider irgendwann deutlich abflachte, sodass mich selbst das fulminanten Ende nicht mehr so richtig packen konnte.

Erschienen: »Arrowood« von Mick Finlay

London zur Zeit von Sherlock Holmes – das hat mich natürlich sofort gereizt, vor allem, da man bei der Übersetzung ja eine etwas andere Sprache verwenden muss und ich schon länger nichts Historisches mehr übersetzt hatte. Außerdem ist Privatdetektiv William Arrowood ein überaus schrulliger und eigenwilliger Zeitgenosse, mit dem auch sein Angestellter Mr. Barnett so seine Probleme hat, und dann taucht auch noch Mr. Arrowoods Schwester auf, die ganz und gar nicht in das Frauenbild der damaligen Zeit zu passen scheint …

Die beiden Männer werden von einer geheimnisvollen Frau beauftragt, ihren verschwundenen Bruder zu suchen, dessen letzter Aufenthaltsort ausgerechnet das »Barrel of Beef« ist, ein zwielichtiger Pub, in dem sich Arrowood und Barnett seit ihrer letzten Ermittlung dort nicht mehr blicken lassen dürfen.

So beginnt eine spannende Ermittlung quer durch London, bei der es bald um weitaus mehr als nur einen verschwundenen Mann geht und bei dem unsere beiden Protagonisten bald um ihr Leben fürchten müssen.

Mir hat bei diesem Buch auch gefallen, dass Mr. Arrowood nicht gerade ein sympathischer Zeitgenosse ist, man aber sehr bald große Sympathie für Mr. Barnett entwickelt und das damalige London sehr anschaulich und realistisch beschrieben wird.

Ich bin gespannt, wie euch der Roman gefällt.

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