Nachdem der Wochenrückblick letzte Woche krankheitsbedingt ausfallen musste, in der Zeit aber auch nicht wirklich viel passiert ist, hier ein gebündelter Doppelpack.

Auf dem Schreibtisch

Es stand mal wieder ein bunter Bauchladen auf dem Programm: Ich habe das Lektorat des Fantasy-Romans beendet, daneben den letzten Feinschliff an einer Graphic-Novel-Übersetzung und eine Fahnendurchsicht gemacht.

Gelesen

Meine Kollegin Christine Heinzius schickte mir freundlicherweise ein Belegexemplar des von ihr übersetzten Krimis »Der Tod kommt nach Mitternacht« von Matthew Sullivan, in den ich gleich mal reingeschnuppert habe. Fängt gut an. 🙂

Gesehen

Passend zu Halloween habe ich endlich mal »Coco« geguckt – und ich bin begeistert! Pixar-Filme sind ja sowieso meist richtig schön gemacht und herzergreifend, aber hier haben sie sich noch mal selbst übertroffen, finde ich. Die Geschichte ist toll, sehr liebevoll umgesetzt, Miguel sieht einfach nur unfassbar niedlich aus, und die 100 Minuten sind viel zu schnell vorbei.

Gehört

Ich bin zugegebenermaßen noch immer im John-Butler-Fieber, nachdem das Konzert mich wieder einmal von den Socken gehauen hat.

Da viele Konzertbesucher vorher nicht mitbekommen hatten, dass es, anders als angekündigt, ein Soloauftritt werden würde, wurden wir beim Einlass noch mal extra darauf hingewiesen – gegangen ist meines Wissens aber niemand.

Das Huyley’s war gut gefüllt, und man merkte John Butler am Anfang eine leichte Unsicherheit an, da er sich wohl nicht sicher war, wie es beim Publikum ankommen würde, dass keine Band, sondern „nur“ er mit Gitarre und Loopbox auf der Bühne stand. Doch das war schnell vergessen, denn sobald er erst einmal losgelegt hatte, konnten wir ihn so erleben wie zu seiner Anfangszeit als Straßenmusiker. Er hatte sichtlich Spaß, hat viel erzählt und neue und alte Songs munter gemischt.

Für uns stand wieder einmal fest, dass John Butler mit und ohne Trio ein Muss ist, wenn er in Berlin gastiert. Unten seht ihr die Version von »Ocean«, die wir hören durften.

Und weil es so schön war und weil ich dieses Lied nicht mehr auf dem Schirm hatte, gibt es hier auch noch einen Mitschnitt von »Kimberley«.

Und da ein tapferer YouTuber drei Videos hochgeladen hat, könnt ihr das dritte auch noch hier anschauen … 🙂

Gespielt

Ein schon fast vergessener Kickstarter ist bei mir eingetrudelt, und wir haben ihn bisher nur angezockt … Sieht auf jeden Fall gut aus und ist lose an die Fernsehserie »Deadwood« angelehnt.

Gefreut

Halloween zu feiern ist eigentlich so gar nicht meins, aber wenn dann die Kids mit ihren teilweise sehr einfallsreichen Kostümen vor der Tür stehen, freue ich mich trotz allem und hatte selbstverständlich auch was Süßes für sie. 🙂

Fundstück der Woche (Link)

Ein unter uns Übersetzern viel diskutierter Artikel der faz machte in letzter Zeit die Runde, in dem es um automatische Übersetzungen geht, die angeblich fast fehlerfrei sind und den Menschen über kurz oder lang ersetzen können.

Die Fachmeinungen sind verständlicherweise gespalten, und ich finde, man muss auch die Art des Textes und den Verwendungszweck in Betracht ziehen. Bei Gebrauchsanleitungen und/oder Texten, deren Inhalt man bloß grob verstehen möchte, sind Übersetzungsdienste wie DeepL oder Google Translate durchaus brauchbar, während sie beispielsweise bei Literatur oder kontextabhängigen Texten noch lange keine guten Ergebnisse liefern.

Noch mache ich mir keine Sorgen um meinen Job …

Übersetzen als Rechenkunst

Das Sprachprogramm DeepL legt binnen Sekunden fast fehlerfreie Übersetzungen vor. Fremdsprachenlehrer und Übersetzer müssen sich etwas einfallen lassen.

Einem zum Allgemeinplatz geronnenen Schreckensszenario zufolge wird die Digitalisierung die Arbeitswelt durchgreifend verändern. Inwieweit dies in vielleicht zehn oder zwanzig Jahren auch auf das Berufsbild des Übersetzers und Dolmetschers zutreffen wird, lässt sich seit etwa einem Jahr erahnen. So lange existiert nun der frei verfügbare Übersetzungsdienst DeepL, dessen Leistungsfähigkeit selbst die Dienste von Branchenriesen wie Google und Microsoft in den Schatten stellt. Doch auch Fremdsprachenlehrer und universitäre Philologen werden Überlegungen anstellen müssen, welchen Einfluss solche Übersetzungsdienste auf Lehre und Leistungsmessung nehmen.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/hoch-schule/uebersetzen-als-rechenkunst-das-sprachprogramm-deepl-und-die-zukunft-der-fremdsprachendidaktik-15828221-p2.html?printPagedArticle=true#pageIndex_1