Bei einem Preis von 35 Euro überlegt man schon mal etwas länger, ob man sich den Comic auch wirklich gönnen möchte, aber als ich den im Sonderformat von 25 x 35 cm gehaltenen Prachtband erst einmal in den Händen hielt und aufgeschlagen hatte, war ich hellauf begeistert – und zwar bis zur letzten Seite!
Denn »Der große Indienschwindel« von Alain Ayroles und Juanjo Guarnido kann in jeder Hinsicht punkten: Die Bilder sind wunderschön und laden dazu ein, sie sich genauestens anzusehen, weil sie unglaublich viel Flair vermitteln und es in jeder Ecke etwas zu entdecken gibt, der Protagonist ist ein sehr sympathischer und charismatischer Zeitgenosse, die Geschichte wird auf kunstvolle Weise in mehreren Handlungssträngen erzählt und zieht einen, auch dank der großartigen, den Worten zuweilen widersprechenden Zeichnungen, in ihren Bann.
Viel möchte ich eigentlich gar nicht über das verraten, was in diesem fabelhaften Band geschieht, dessen Untertitel »Ein zweiter Teil von Leben und Abenteuer des weitbeschrieenen Glücksritter Don Pablos aus Segovia, Landstörzer, Erzschelm und Hauptvagabund; inspiriert durch den ersten, so wie ihn zu seiner Zeit erzählte Don Francisco Gómez de Quevedo y Villegas, Ritter von Orden des Heiligen Jakob und Herr von Juan Abad« zumindest schon erahnen lässt, dass der gute Pablos eher ein Antiheld ist und sich eher schlecht als recht durchs Leben schlägt.
Daher möchte ich jedem, der gut erzählte Geschichten und großartige gezeichnete Comics mag, raten, diesem Schmuckstück die Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen, die es verdient, denn der Band ist zu Recht Comic des Jahres 2019 des Alfonz Magazins geworden.
Wer noch immer nicht überzeugt ist, kann ja mal in die Leseprobe reinschnuppern, sich die Kritik beim Spiegel, dem Tagesspiegel oder bei Bella’s Wonderworld durchlesen oder sich den folgenden Trailer ansehen.
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Comic des Jahres 2019 im Alfonz Magazin!
Er ist ein wenig vertrauenswürdiger, aber hochsympathischer Spitzbube, dieser Don Pablos aus Sevilla, der uns hier aus seinem wildbewegten Leben im Spanien des Goldenen Zeitalters erzählt – und in jenem Amerika, das man damals noch für Indien hielt. Mal versunken im Elend, mal überaus reich, mal verachtet und dann wieder verehrt, führen ihn seine unglaublichen Abenteuer aus der Gosse in Paläste, von den Gipfeln der Anden in die sumpfigen Niederungen des Amazonas und schließlich zu jenem mythischen Ort, wo alle Träume von der Neuen Welt zusammenlaufen: Eldorado!
Ein wahrgewordener Traum für Comic-Liebhaber: Der Szenarist Alain Ayroles, gefeiert für »Garulfo« und »Mantel und Degen«, und der Zeichner Juanjo Guarnido, dessen »Blacksad« auf Anhieb zum modernen Klassiker wurde, haben sich zusammengetan, um ein neues, aufregendes Werk aus der Wiege zu heben. Ein raffiniertes Meisterstück der grafischen Erzählkunst.
Pressestimmen
Weil der Comic »Der große Indienschwindel« so unglaublich gut erzählt ist, glaubt man diesem Schelm Pablos jede einzelne seiner Geschichten – und ist zugleich bestürzt, die eigene Blauäugigkeit so unterhaltsam vorgeführt zu bekommen.
– Andrea Heinze, Deutschlandfunk KulturEin extrem unterhaltsames Gaunerstück!
– Timur Vermes, Spiegel OnlineEine gelungene Münchhausen-Geschichte, wie sie im Comic auf diesem Niveau nur ganz selten erzählt wird.
– Alex Jakubowski, HessenschauDer Spanier führt den Leser sicher durch den großen Indienschwindel und begeistert mit seinem lebendigen Strich, seinen Layouts und einer kontrastreichen Farbpalette.
– Christian Endres, Der TagesspiegelPlatz 1 der Comics des Jahres 2019 der Alfonz-Redaktion!
Ein einzigartiges Schelmenstück, das auf ganzer Linie überzeugt.
– Matthias Hofmann, Alfonz 1/2020Ein meisterhafter Comic-Trickbetrug!
DEADLINE FilmmagazinDie beiden Autoren beweisen, wie anspruchsvolles Erzählen in einem Comic funktioniert, ohne dabei den Unterhaltungswert zu vernachlässigen.
– ComixeneIch weiß gar nicht, wo ich zu schwärmen anfangen soll. Dialoge, Timing und Flow dieses Werks sind superb. Die Dramaturgie ist kunstvoll verwoben und schlägt überraschende Haken, die mich genussvoll miträtseln lassen. Die Zeichnungen sind ironisch distanziert und mitreißend zugleich, das Layout exquisit komponiert. Das Konzept ist tadellos durchdacht und greift auf erfrischende Weise auf schon etablierte Motive zurück.
– Tillman Courth, tillmanncourth.deGuarnido erreicht eine Perfektion, eine Lebendigkeit seiner Figuren und Szenerien, die selbst verwöhnten Comic-Rezensenten vor Begeisterung den Mund offen stehen lässt. Aber auch Texter Ayroles ist kein unbeschriebenes Blatt. Vielleicht sollten die beiden fortan häufiger gemeinsame Sache machen, denn »Der große Indienschwindel« ist witzig, interessant, spannend und augenscheinlich wunderschön.
– DeinAntiheld.deEin raffiniertes Meisterstück der grafischen Erzählkunst. Eines der Highlights dieses Jahres, spannend erzählt und genial gezeichnet!
– Comics & Mehr #92Produktdetails
- ISBN: 978-3962193607
- Erschienen am 20. August 2019
- Verlag: Splitter-Verlag
- 160 Seiten
- Szenario: Alain Ayroles
- Zeichnungen: Juanjo Guarnido
- Übersetzer: Harald Sachse
Weitere Informationen findet ihr bei Splitter-Verlag, Buch7, Amazon und natürlich dem Buchhändler eures Vertrauens (beispielsweise unter myBookShop, geniallokal, Jetzt ein Buch, im Otherland oder im Drachenwinkel).
Ich habe mir den Comic übrigens selbst gekauft und kein Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten und stelle ihn euch vor, weil er mir so gut gefallen hat.
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monerl
Der Comic steht noch auf meiner Wunschliste! Hab ihn bei Nico entdeckt und nach deiner Besprechung hier, kribbelt es in meinen Fingern! Hab richtig Lust auf den Comic! ?
GlG, monerl
Wortspielerin
Er lohnt sich auf jeden Fall! Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen, und den wünsche ich dir auch 🙂
LG Kerstin