Rezension: »Wild West 1 – Calamity Jane«

Bei Comics, die im Wilden Westen spielen, denken viele sofort an Lucky Luke, aber da gibt es noch so viel mehr – wie man unter anderem an der »Wild West«-Reihe aus dem Splitter-Verlag sehen kann, deren erster Band sich der sagenumwobenen Calamity Jane widmet.

Zwar mag es in den ersten Panels noch nach Wild-West-Romantik aussehen, aber weit gefehlt; hier geht es hart und gnadenlos zur Sache. Der Wilde Westen wird in diesem Band nicht etwa verklärt, sondern in seiner ganzen schmutzigen, brutalen, oftmals unschönen und gemeinen Realität dargestellt. Zarte Gemüter sollten sich auf einen Realismus einstellen, der sich gewaschen hat – und der mit passenden Bildern vermittelt wird.

Welches Schicksal die junge Martha ereilt, die mit sechzehn Jahren in einem Saloon putzt und schließlich noch einiges mehr über sich ergehen lassen muss, liest sich nicht immer leicht, doch es ist eine spannende Entwicklung, wie auf gerade mal 56 Seiten aus der kleinen Martha (unter anderem dank der Hilfe eines gewissen Wild Bill Hickok) die sogenannte Calamity Jane wird.

Dieser durchaus realistische und nicht immer leicht zu verdauende Comic ist eindeutig nichts für zarte Gemüter, lohnt sich aber allein für die interessanten Momentaufnahmen aus dieser Zeit der amerikanischen Geschichte, die letzten Endes starke Heldin, die ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen wagt, und die atmosphärischen Bilder.

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Martha ist 16 und verzweifelt genug, um sich zu prostituieren. Doch bevor es dazu kommt, trifft sie auf den Kopfgeldjäger Wild Bill Hickok, der ihr eine einfache Wahrheit enthüllt: Der Wilde Westen ist kein Ort für Zartbesaitete. Aber dafür ist die Freiheit in jedermanns Reichweite. Alles, was man braucht, ist ein Colt, ein paar Patronen und den Willen, sie einzusetzen. Damit kann sogar eine zarte Miss sich aus den Klauen eines bulligen Zuhälters befreien. Und so beginnt die
Produktdetails
ISBN 978-396219514
Erschienen am 1. August 2020
Splitter Verlag
128 Seiten
Szenario: Thierry Gloris
Zeichnung: Jacques Lamontagne
Übersetzung: Tanja Krämling