Erschienen: »Chicago« von David Mamet

David Mamet ist ja vor allem für seine Drehbücher bekannt, schließlich stehen in seinem Portfolio nicht nur Filme wie »The Untouchables – Die Unbestechlichen«, sondern u.a. auch »Wenn der Postmann zweimal klingelt«, »Glengarry Glen Ross«, »Jimmy Hoffa« und »Ronin«. Nun hat er also seinen zweiten Roman geschrieben, mal wieder über sein Lieblingsthema »Chicago in den 1920er-Jahren«, und als die Anfrage kam, ob ich das Buch übersetzen möchte, habe ich nicht lange gezögert. Schließlich kenne ich viele der oben genannten Filme und bin außerdem sehr dafür, dass man hin und wieder seine Komfortzone verlassen und sich in neue Gefilde (sprich: andere Genres und Stilformen) vorwagen sollte.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich während der Übersetzung so manches Mal laut geflucht oder mir bei bestimmten Abschnitten erst einmal einen Kaffee gekocht habe, um in Ruhe darüber nachzudenken, wie man die deutsche Version am besten formulieren sollte. Hinzu kam, dass David Mamet eine sehr eigene Erzählweise an den Tag legt und sein Stil durchaus speziell ist, aber ich hatte mit Tobias Schumacher-Hernández zum Glück einen guten Lektor an der Seite, der dem Ganzen noch den passenden Feinschliff gegeben hat.

Seit heute ist die deutsche Fassung nun erhältlich, jedoch würde ich diesen als Thriller angepriesenen Roman nur bedingt als spannend bezeichnen; es ist vielmehr eine dialoglastige Milieustudie, die gewiss nicht jedermanns Fall sein wird und auch nicht unbedingt als Feierabendlektüre taugt – aber vielleicht war ich beim Übersetzen auch einfach viel zu nah am Text und er liest sich jetzt mit etwas Abstand ganz anders …

Wem von euch hat der Name »David Mamet« denn überhaupt etwas gesagt?

Offizielle Verlagsinfos:

Klappentext

Chicago in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts: Gangs kontrollieren die gesamte Stadt und liefern sich erbitterte Kämpfe um ihr Territorium. Mittendrin Mike Hodge, Lokalreporter der Chicago Tribune. Wobei Mike vortrefflich darüber streiten könnte, ob die größeren Ganoven nicht doch im Rathaus oder bei der Polizei sitzen. Er weiß viel und hat sich mit allen Mächtigen bereits angelegt. Als seine Geliebte Annie vor seinen Augen ermordet wird, ist ihm klar, dass ihm dadurch eine Lektion erteilt werden soll. Aber von wem? Mike schwört, Annies Tod zu rächen. Und so begibt er sich auf Spurensuche in der Chicagoer Unterwelt …

Biografie des Autors

David Mamet ist Dramatiker, Essayist, Drehbuchautor und Regisseur. Seine Drehbücher für The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sowie Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt wurden für den Oscar nominiert. Für sein Theaterstück Glengarry Glen Ross erhielt er den Pulitzerpreis.

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Weitere Informationen zum Buch findet ihr unter anderem bei HarperCollins, bei Amazon, Buch7 und natürlich dem Buchhändler eures Vertrauens (beispielsweise hier: https://mybookshop.shop-asp.de/).

Erscheinungstag:Mo, 01.10.2018
Bandnummer:100170
Seitenanzahl:352
ISBN:9783959677929

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  1. karin

    Hallo liebe Kerstin,

    hm, der Mann ist mir völlig unbekannt und ehrlicherweise selbst wenn er für den Oskar nominiert wurde ode sogar den Pulitzerpreis mal erhalten hat.

    Sorry für ihn…..die Zeit ist heute so schnelllebig …heute noch top, morgen schon wieder vergessen…..ähnlich wie der Deutsche Buchpreis, der immer auf der FBM verliehen wird….keine Ahnung mehr…..welches Buch oder Autor ihn letztes Jahr erhalten hat …..

    LG..Karin….

  2. karin

    Hallo liebe Kerstin,

    kleine Anmerkungen zu Deiner allgemeinen Leseproblematik.

    Erst einmal „Hut ab“ , dass Du übersetzen per Beruf ausübst. Ich finde es, persönlich toll da jetzt mal jemanden kennen lernen zu dürfen…..

    Vielleicht bist Du wirklich zu Nahe am Roman dran um ohne Wenn und Aber eine Geschichte in ihren Teilen zu genießen.

    Wenn man dauert auf Fehler gleich welcher Art schauen muss oder gut und richtig übersetzten muss und dann vielleicht dauern mit Fehler sich beschäftigen muss….kann einem sicherlich schnell die Lust vergehen…..Du hast den Vor-oder Nachteil, dass Du auch Sachen zwischen den Zeilen lesen kannst und so Dir im Laufe der Zeit ganz anders mit einem Roman, seinem Inhalt, Aussage usw. umgehst als der normale Leser, der letztendlich „nur“ das Endprodukt in Reinkultur bekommt….oder?

    Da wird lesen einfach schwerer…..

    LG…karin…

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