Nachdem mich »Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten« ebenso wie der Nachfolgeband »Zwischen zwei Sternen« von Becky Chambers sehr begeistert hatten, konnte ich den Nachfolger »Unter uns die Nacht« kaum erwarten, habe mich aber doch bis zum Urlaub Zeit gelassen, um die Geschichte in Ruhe genießen zu können.

Wer die ersten beiden Bände kennt, ahnt inzwischen, dass auch der dritte Roman zwar im »Wayfarer«-Universum spielt, sich aber nicht unbedingt um die bereits bekannten Personen drehen muss – und so startet man das Buch auf einer Raumstation bei Tessa* und ihrer kleinen Tochter Aya und lernt den darauf folgenden Abschnitten auch gleich noch weitere Hauptcharaktere wie die Archivarin Isabel, die Hüterin Eyas und den Jungen Kip kennen, die alle auf der Raumflotte leben und eine Katastrophe ungeahnten Ausmaßes miterlebt haben und noch verarbeiten müssen, sowie Sawyer von Mushtuollo, der es jedoch kaum erwarten kann, von dort wegzukommen.

Neben diesen Exodanern spielt die Harmagianerin und Ethnographin Ghuh’loloan Mok Chutp noch eine wichtige Rolle, die acht Tagzehnte in einem Wohnschiff verbringen will, um mehr über die Exodus-Flotte, die exidanischen Bürger und ihr Leben in Erfahrung bringen möchte.

Nach und nach werden die einzelnen Handlungsstränge miteinander verwoben und wir bekommen einen tieferen Einblick in diverse bisher nicht genauer betrachtete Aspekte des Lebens in diesem von Becky Chambers ersonnen und durch und durch glaubhaften Universum.

Wie auch in den vorherigen Bänden wird das Ganze ruhig und oftmals spannungsarm erzählt, was jedoch ganz und gar nicht langweilig ist. Schnell stellte sich bei mir auch bei diesem Roman wieder das angenehme Wohlgefühl ein, und ich habe es sehr genossen, in die Atmosphäre des Buchs einzutauchen und neue Einblicke in diese Zukunftsvision zu erhalten.

Da ich nicht spoilern möchte, bleibt mir nur noch, wieder einmal einen Lesetipp abzugeben: Wer die ersten beiden Bände mochte, wird auch im dritten Teil nicht enttäuscht werden; und jedem, der Scifi-Lektüre abseits von fetten Schlachten, Verfolgungsjagden oder Militärromantik mag, wird auch mit diesem Buch seine wahre Freude haben.

Ich darf mich abermals bei der Übersetzerin Karin Will bedanken, die mir freundlicherweise  erneut eines ihrer Belegexemplare überlassen und die Geschichte tolll übersetzt hat, und kann nur hoffen, dass dies nicht Becky Chambers letzter Ausflug in das von ihr geschaffene Universum war!

* Funfact am Rande und Minispoiler: Wahrscheinlich haben es alle außer mir sofort kapiert, aber mir ging erst nach der mehrmaligen Erwähnung von Tessas Bruder Ashby auf, dass es sich bei dem guten Mann um den Kapitän des Raumschiffs »Wayfarer« handelt, den wir in Band eins kennengelernt haben. Ein netter Kniff, um die Bücher dezent miteinander zu verbinden und das Universum etwas besser zu verknüpfen.


Wenn ihr mal reinlesen möchtet, findet ihr hier eine Leseprobe.

Inhalt:

Science Fiction mit Tiefgang – ein Roman aus dem beliebten Wayfarer-Universum.

Auf der Asteria, einem Siedlerschiff der exodanischen Flotte, ist für jeden gesorgt: Alle haben eine Wohnung, alle haben zu essen, alle haben einen Job – und leisten noch im Tod einen wertvollen Beitrag zur Gemeinschaft. Lichtjahre entfernt von der zerstörten Erde haben sich die Menschen ein wohldurchdachtes, selbstgenügsames Leben im Weltraum eingerichtet.

Doch inzwischen sind ganze Generationen auf den Schiffen der Flotte geboren und aufgewachsen, und je selbstverständlicher das Siedlerdasein wird, desto größer sind die Zweifel: Bei Kip, der mit seinen 16 Jahren noch nicht weiß, was er mit seiner Zukunft anfangen will – außer dass sie sich definitiv nicht auf der Asteria abspielen soll. Bei Tessa, deren Alltag mit Job und Familie mehr als ausgefüllt ist – bis der technische Fortschritt sie einholt. Und bei der Archivarin Isabel, die sorgfältig die alten Traditionen bewahrt, die die Menschheit im Exil zusammenhalten sollen.

Sie alle stehen vor der Frage: Warum auf einem Schiff bleiben, das sein Ziel längst erreicht hat?

Für alle Fans von Ann Leckie, John Scalzi und Star Trek.

»Becky Chambers ist eine starke neue Stimme in der Science Fiction.« phantastisch!

»Aufwühlend, warmherzig und mitreißend.« Joanne Harris, Autorin von Chocolat

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Weitere Informationen zum Buch findet ihr bei Fischer TOR und natürlich auch bei Buch7, Amazon sowie natürlich dem Buchhändler eures Vertrauens (beispielsweise unter https://mybookshop.shop-asp.de, https://www.genialokal.de, im Otherland oder im Drachenwinkel).

Taschenbuch
Originalsprache: Englisch
Übersetzt von: Karin Will

Preis € (D) 9,99 | € (A) 10,30
ISBN: 978-3-596-70262-6

464 Seiten,
FISCHER Tor

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