Geschenktipp: »Kochen für Geeks«

Im Moment hole ich beim Abarbeiten meines Stapels aus »Nerd-Kochbüchern« ja ganz gut auf, da sich die Bücher auch gut als Weihnachtsgeschenke eignen, wie ich finde – und »Kochen für Geeks« ist ein ganz außergewöhnliches Buch, das völlig anders daherkommt, als ich ursprünglich erwartet hatte.

Denn hier liegt kein stinknormales Kochbuch vor einem, sondern wirklich ein dicker Wälzer mit viel Text und wenig Bildern, der sich weniger auf Rezepte, sondern vielmehr auf die naturwissenschaftlichen Aspekte des Kochens konzentriert.

Das ist auch einer der Gründe dafür, dass ich eine Weile gebraucht habe, um mich durch das Buch zu ackern, denn 499 Seiten mit teils sehr wissenschaftlichen Betrachtungen des Geschehens in der Küche liest man nicht einfach so weg.

Was jedoch nicht heißen soll, dass ich mich gelangweilt hätte. Weit gefehlt! Das Buch enthält wahnsinnig viele Informationen zu allen möglichen Dingen und Themen rund um die Themen Essen und Kochen, und man kann immer mal wieder ein paar Seiten lesen und hat etwas Neues gelernt oder eine Sache aus einem anderen Blickwinkel als üblich betrachtet.

Dabei findet man allerdings auch immer wieder Rezepte auf den Seiten, die jedoch recht klein und unscheinbar daherkommen und nicht immer bebildert, dafür aber meist gut erklärt und aufbereitet sind.

Wenn man sich beispielsweise für Chemikalien bekannter Aromen interessiert, findet man auf einer Seite eine gute Erklärung und erfährt auch eine ganze Menge über Geschmäcker, dass diese tatsächlich verschieden sind und woran das liegen kann.

Ob man nun sein Mehl selbst mahlt oder es fertig kauft, ist vermutlich eher eine Zeitfrage, aber unter anderem wird man auch darüber aufgeklärt, welche Vorteile es hat, frisch gemahlenes Mehl zu verwenden.

Neben vielen anderen Themen werden selbstverständlich auch Garmethoden unter die Lupe genommen und verglichen, und ich fand es spannend, dies aus einem wissenschaftlichen Blickwinkel zu betrachten, auch wenn ich mir jetzt nicht gleich ein Sous-vide-Gerät zulegen werde (einen Slow Cooker besitze ich allerdings).

Viele der Themen waren für mich daher eher aus theoretischer Hinsicht interessant, denn mit Trockeneis muss ich beispielsweise auch nicht unbedingt experimentieren, aber es war trotzdem faszinierend, mehr darüber zu lesen.

Wie ihr bereits gemerkt habt, ist dies definitiv kein klassisches Kochbuch, mit dem man Mutti eine Freude machen kann (es sei denn, Mutti ist Naturwissenschaftlerin oder zumindest interessiert, mehr über derartige Aspekte des Kochens und Genießens zu erfahren). Allerdings war ich nach anfänglicher Skepsis sehr angetan vom Umfang und der Themenvielfalt und habe wahnsinnig viel gelernt, sodass ich dieses Buch eindeutig als Geschenktipp einstufe – man muss sich nur vorher gut überlegen, wem man es schenkt, damit es nicht unbeachtet im Bücherregal versauert.

Hier könnt ihr in die Leseprobe reinschnuppern.

Warum genau eigentlich kochen wir auf eine bestimmte Weise? Interessiert dich, was naturwissenschaftlich während der Zubereitung genau passiert? Gehörst du zu den Entdeckertypen, die sich lieber in der Küche kreativ austoben als nur Rezepte nachzukochen? Willst du lernen, ein besserer Koch zu sein?

Kochen für Geeks ist mehr als nur ein Kochbuch. Mit dem Autor und Kochgeek Jeff Potter fügst Du Neugier, Inspiration und Erfindungen zu deinen Essenskreationen hinzu. Warum backen wir manche Dinge bei 175 ºC und andere bei 190 ºC? Warum ist medium zubereitetes Steak so beliebt? Und wie flott ist eine Pizza fertig, wenn du deinen Ofen auf 540 ºC übertaktest? Diese ergänzte Neuauflage gibt fundierte Antworten auf solche Fragen. Zahlreiche neue Versuche und mehr als 100 leckere Rezepte geben dem Leser die Gelegenheit, Küchengeheimnisse zu verstehen – und gleichzeitig die eigenen Kochkünste auf ein neues Level zu heben, mit Techniken wie Sous-vide-Garen oder den Finessen der molekularen Küche.

Sobald du die Schwelle zu deiner Küche überschreitest, wirst du zum Physiker und Chemiker. Dieses Buch ist eine sprudelnde Quelle für wissbegierige Leute, die ihren Horizont erweitern und zugleich ihre Fähigkeiten am Herd optimieren wollen.

  • Entdecke, welcher Typ Koch du bist und lerne, Aromen einzuordnen.
  • Begreife die chemischen Reaktionen beim Kochen: Was ist ein denaturiertes Protein, was ist die Maillard-Reaktion? Und was passiert chemisch beim Karamellisieren?
  • Gewinne Einblicke in das Wissen von Kochprofis, Aroma-Spezialisten, Lebensmittelchemikern, Messerexperten und Foodbloggern.

Zielgruppe

  • Maker
  • Feinschmecker
  • Experimentierfreudige

Autor / Autorin

Jeff Potter war bereits Schreibtischarbeiter in Großraumbüros, Startupgründer und Unternehmer. Er hat dabei stets seine gute Laune bewahrt, indem er für Freunde gekocht hat. Jeff hat Informatik und Visual Art an der Brown University studiert.

Produktdetails

  • ISBN: 978-3960090281
  • Erschienen am 27. März 2017
  • Dpunkt.Verlag GmbH
  • 508 Seiten
  • Übersetzer: Petra Hildebrandt

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Weitere Informationen findet ihr bei O’Reilly, Buch7, Amazon und natürlich dem Buchhändler eures Vertrauens (beispielsweise unter https://mybookshop.shop-asp.de, https://www.genialokal.de, im Otherland oder im Drachenwinkel).

Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar. Die unentgeltliche Bereitstellung des Buches hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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  1. Anette Schaible

    Das wäre eventuell ein Geschenk für meinen Sohn , der Koch ist ! Hört sich interessant an !

  2. Klingt echt super! Hat bestimmt auch Spaß gemacht, das zu übersetzen … 😀

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