Kategorie: Übersetzeralltag Seite 10 von 14

Warum ich gern selbstständig bin (u.a.)

Einer der Vorteile der Selbstständigkeit ist ja, dass man mittags zufällig über ein Video stolpern kann, (es war übrigens dieses hier:

), es dann bei facebook postet, sich plötzlich in einem nur per youtube-Videos geführten Kommentarbattle wiederfindet (es hat übrigens großen Spaß gemacht!), um dann auf einen Künstler zu stoßen, den man bisher noch nicht kannte, und sich erst mal durch dessen Titel zu hören. Ein kleiner Vorgeschmack:

 
Die innere Chefin sagt, dafür kann ich ja heute Abend länger arbeiten … 😉

Gefährliche Recherche …

Falls irgendjemand mal meine Suchhistorie durchsieht, komme ich vermutlich sowieso in Erklärungsnot, daher möchte ich vorsorglich anmerken, dass ich gerade nur nach der Dosierung und den Auswirkungen von Arsen suche, weil im aktuell übersetzten Roman jemand damit vergiftet wird …

TED-Talk von Mary Norris

Der TED-Talk von Mary Norris, Copy Editor des „The New Yorker“, ist sehr interessant, wenn man mal ein paar Einblicke in ihre Arbeit bekommen möchte. Viel Spaß dabei!
 

»Spracherfinder« David J. Peterson

David J. Peterson hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht, indem er für zahlreiche Filme und Fernsehserien wie beispielsweise »Game of Thrones« (Dothraki), »Penny Dreadful« (Verbis Diablo) und »Die Shannara-Chroniken« (Noalath) Sprachen erfunden hat, und bei YouTube gibt es einen sehr interessanten Vortrag mit ihm, den man sich mal zu Gemüte führen sollte. Viel Spaß dabei!

Wie wird man eigentlich Romanübersetzerin?

Auch das ist eine sehr gute Frage, die sich nicht pauschal beantworten lässt …
Bei mir war es damals so, dass ich bereits im Spielebereich zahlreiche Übersetzungen gemacht hatte, mich als Leseratte aber auch Bücher reizten. Und so bewarb ich mich bei zahlreichen Verlagen (kleiner Tipp am Rande: Wenn man noch gar kein Buch übersetzt hat, ist das nicht gerade aussichtsreich), aber ein kleiner Spartenverlag hatte Mitleid mit mir – oder ich konnte ihn von meiner Leidenschaft für Bücher überzeugen ^^ –, und so erschien 2004 der von mir übersetzte Roman »Der Fluch der sieben Sterne« von Kim Newman im Festa-Verlag als Sammlerausgabe.
Danach übersetzte ich noch weitere Bücher für den Verlag, streute zwischenzeitlich ein paar Comics ein und hatte 2007 das Glück, die »Pip und Flinx«-Reihe von Alan Dean Foster für Bastei Lübbe zu übernehmen. Wenn man dann erst einmal bei einem Verlag mit einem Lektor zusammenarbeitet und dieser zufrieden ist, stehen die Chancen natürlich besser, dass auch Folgeaufträge kommen – was jedoch nicht bedeutet, dass man sich akquisetechnisch auf die faule Haut legt …
Und seitdem wird die Titelliste lang und immer länger, aber auch heute freue ich mich noch besonders über epische Fantasy, einfallsreiche Science-Fiction, packende Thriller und gut geschriebene Romane, die ich selbst gern lesen würde und dann natürlich umso lieber übersetze.
Aber ich kann euch garantieren, wenn ihr zehn LiteraturübersetzerInnen fragt, werdet ihr vermutlich zehn verschiedene Geschichten hören, wie sie zu ihrem Beruf gekommen sind, wobei sie vermutlich trotzdem zwei Dinge gemeinsam haben: die Liebe zu Büchern und zur Sprache.

»Die Schattenleserin«, Band 3

Nachdem ich schon mehrfach E-Mails bekommen habe, in denen mich Leserinnen der Bände »Die Schattenleserin – Nachtschwarze Träume« und »Die Schattenleserin – Silberne Glut« von Sandy Williams fragten, wann denn wohl endlich der dritte Band auf Deutsch erscheint, habe ich jetzt mal die Autorin und den Verlag angeschrieben und nun leider eine schlechte Nachricht für alle Fans dieser Urban-Fantasy-Reihe: Allem Anschein nach wird der dritte Band nicht auf Deutsch erscheinen. Die Autorin hat sämtliche Auslandsrechte an ihre US-Agentur übertragen, und die ersten beiden Bände liefen wohl nicht so gut, dass eine Übersetzung des dritten Teils für den Verlag sinnvoll wäre. Schade, ich hätte auch gern den dritten Band übersetzt, aber da kann man dann wohl nichts machen … 🙁
PS: Natürlich können interessierte Leserinnen gern Bastei Lübbe anschreiben und mal nachfragen, wie die Chancen auf eine Übersetzung des dritten Bandes stehen – möglicherweise lässt sich da ja noch was machen …
Nachfolgend noch der facebook-Post von Sandy Williams, in dem sie auf dieses Problem eingeht.

https://www.facebook.com/authorsandywilliams/photos/a.141735385897920.34938.129876447083814/1028859407185509/?type=3&theater

 

So cool! And also sad! I received a message from the person who translated the Shadow Reader books into German. She said she’s received email from readers who enjoyed the first two books and wanted the third. And that’s the sad part! The German publisher isn’t interested in purchasing the third book, and since my US publisher owns ALL my foreign rights (one of the reasons I’ve decided to indie publish; I hate that my audio and other foreign translation rights are just sitting there not being used), I don’t have the legal right to sell that book to another publisher or have it translated on my own.
Just think about that, you guys: the German readers are left hanging at the end of The Shattered Dark. Big, huge sad face here! Everyone join me in giving the German readers are hug.
Es tut mir Leid! (pulling out my college German from over a decade ago!)
*hugs*

Kein automatischer Alternativtext verfügbar.

 

Wie wird man eigentlich Spieleübersetzerin?

Ähm, gute Frage … 😉
Ich kann da ja nur für mich sprechen, aber in meinem Fall war es vor allem Zufall, dass ich an meinen ersten Job in der Branche gekommen bin. Damals studierte ich fröhlich vor mich hin (Informatik, falls es jemanden interessiert) und war mir inzwischen ziemlich sicher, dass der Großteil der Jobs, die mich nach Studienabschluss erwarteten, mich überhaupt nicht interessierten. Da hörte ich von meiner Freundin Anja Weiligmann, dass sie für eine Agentur an einer Spieleübersetzung sitzt, und dachte: »Das will ich auch mal ausprobieren!«
Nachdem ich ohnehin schon seit langer Zeit leidenschaftlich zockte und mir mit Spielen diverse Nächte um die Ohren geschlagen hatte (schon damals vor allem Rollenspiele), mein Englisch außerdem ganz passabel war, schließlich wurden diverse Vorlesungen bereits nicht mehr auf Deutsch gehalten, habe ich mich einfach beworben.
Das erste Projekt war gleich ein großes RPG, das mir solchen Spaß gemacht hat, dass ich mich danach gleich bei anderen Agenturen beworben habe (und direkt bei den Publishern, was aber ohne Referenzen nicht gerade von Erfolg gekrönt war), und somit machte ich mich keine zwei Jahre später in dem Bereich selbstständig. Der Rest ist Geschichte …

Vertragspost

Übersetzerverträge trudeln ja öfter mal per Post ein, aber ich habe sie nur selten so breit grinsend aus dem Briefkasten genommen … 🙂
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Arbeitszeiten

»Selbst und ständig« arbeitet man als Selbstständiger, heißt es so schön – aber ist das wirklich so oder macht man sich den Stress nur selbst?
Gut, in Stoßzeiten kommt es durchaus öfter mal vor, dass ich bis spät in die Nacht arbeite und auch die Wochenenden am Schreibtisch verbringe, aber oft genug habe ich auch tagsüber andere Dinge gemacht, war beim Sport, habe mich mit Freunden und Kollegen getroffen oder ganz einfach das schöne Wetter genutzt, um vor die Tür zu gehen (oder Fenster zu putzen ^^), und wenn ich dann abends arbeite, ist das nicht etwa bedauerlich, sondern meine eigene Entscheidung.
Außerdem befinde ich mich in der angenehmen Lage, dass mir mein Job Spaß macht (meistens zumindest …) und ich deshalb gern an Büchern sitze, die ich sowieso lesen wollte, oder Spieledialoge übersetze, die mich zum Grinsen bringen und in andere Welten versetzen.
Also bedauert mich nicht, wenn ich mal wieder nachts am Rechner sitze, stellt mir lieber eine Tasse Kaffee (oder alternativ Fritz-Kaffee-Kola, s.u.) vor die Nase, gebt mir leckere Bitterschokolade oder Käsecracker und denkt immer daran, dass ich erst zu später Stunde so richtig zu Hochform auflaufe …
fritz
 
 

Verschreiber des Tages: Hirngespenst

Der heutige Verschreiber des Tages ist ein Klassiker, zu dem mir die großartige Michaela von Aichberger im Laufe ihrer Aktion »Ich male eure Verschreiber« sogar ein herrliches Bild gemalt hat. Darf ich vorstellen: Das Hirngespenst
Hirngespenst
Hier findet ihr noch mal ihren Eintrag dazu: http://www.michaela-von-aichberger.de/2012/11/raetsel/
(Das hätte natürlich eigentlich Hirngespinst heißen müssen, aber jetzt muss ich immer an dieses Bild denken, wenn ich mich bei diesem Wort mal wieder vertippe … :D)

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