»Die Adoption 1: Qinaya« ist ein Comic, den ich euch schon lange mal vorstellen wollte – ich hatte ihn mir vor einiger Zeit ausgeliehen und war sofort entzückt von dieser ebenso wunderschönen wie unerwarteten Geschichte.

Alles beginnt damit, dass Alain und Lynette ein kleines Mädchen aus Peru adoptieren, das bei einem Erdbeben seine Eltern verloren hat. Gabriel, Alains Vater, ist damit überhaupt nicht einverstanden und kann die Begeisterung seiner Familie und Freunde überhaupt nicht verstehen.

Nach und nach freundet er sich jedoch immer mehr mit der kleinen Qinaya an und schließt sie ebenso wie der Leser ins Herz. Als es schon ganz danach aussieht, als würde die Familie um das kleine Mädchen zusammenwachsen, geschieht etwas Unerwartetes …

Der Zeichenstil und die wundervolle Kolorierung tragen ihr Übriges dazu bei, dass man diese Geschichte voller Entzücken liest und einem bei Gabriels Wandlung vom alten Griesgram zum liebevollen Achachi (Großvater) das Herz aufgeht. Dabei kommt auch der Humor nicht zu kurz, und selbst kleine Alltagsszenen tragen zur Charakterisierung der Figuren und zu einem runden Gesamtbild bei.

Wer mal Lust auf eine französische Familiengeschichte der ungewöhnlichen Art hat und sich von den bezaubernden Bildern fesseln lassen möchte, dem kann ich nur zu diesem wundervollen Comic raten. Aber Vorsicht: Er endet mit einem Cliffhanger. Die Rezension von Band 2 folgt hier nächste Woche …

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Wozu Weihnachten, wenn man kein Kind hat, mit dem zusammen man dieses Familienfest schlechthin feiern könnte? Für Lynette und Alain, Mitte vierzig, gehört diese Frage der Vergangenheit an. Nach einem verheerenden Erdbeben in Peru hoffen zahllose Waisen auf ein neues Zuhause, und das bis dahin kinderlose Paar adoptiert die kleine Qinaya. Die Ankunft der aufgeweckten Vierjährigen mit den großen, staunenden Augen wirbelt natürlich sofort das Leben aller Beteiligter durcheinander. Aber während sich einige mit Begeisterung in ihre neuen Rollen als Eltern oder Großmutter stürzen, erweckt bei Gabriel der Umstand, plötzlich Opa zu sein, allenfalls gemischte Gefühle. Ob es daran liegt, dass er nie die Zeit gefunden hatte, ein richtiger Vater zu sein? Die liebevoll erzählte und illustrierte Geschichte einer allmählichen Annäherung zweier Charaktere, wie sie unterschiedlicher kaum sein können, und eines alten Griesgrams an sich selbst.

Eine Geschichte voller überraschender Momente, die unweigerlich berühren.

Über den Autor

* 1962 in Anderlecht bei Brüssel
Benoît Drousie, besser bekannt als Zidrou, studierte auf Lehramt und war etwa sechs Jahre als Lehrer tätig, bevor 1991 sein erstes Szenario in der Weihnachtsausgabe von »Spirou« erschien. Im Folgejahr gründete er mit einem Freund ein Autorenstudio und versuchte, seine unzähligen Ideen bei Verlagen unterzubringen. Mit Erfolg! Im Lauf der Jahre erschienen zahlreiche seiner Geschichten im »Spirou«, illustriert von den seinerzeit führenden Zeichnern Frankreichs. Diverse Albenserien in den verschiedensten Genres (»Die Kannibalen«, »Percy Pickwick«) sowie mehrerere Kinderbücher und -comics folgten. Zidrou ist weiterhin sehr produktiv und schreibt vor allem charakterzentrierte Stories, wobei er immer noch kein Genre auslässt.

Produktdetails

  • ISBN: 978-3958395299
  • Erschienen am 1. September 2017
  • Splitter Verlag
  • 66 Seiten
  • Autor: Zidrou
  • Illustrator: Arno Monin
  • Übersetzung: Tanja Krämling

Weitere Informationen findet ihr beim Splitter-Verlag, bei Buch7, Amazon und natürlich dem Buchhändler eures Vertrauens (beispielsweise unter myBookShop, geniallokal, Jetzt ein Buch, im Otherland oder im Drachenwinkel).

Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar. Die unentgeltliche Bereitstellung des Buches hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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Sämtliche Bildrechte liegen beim Verlag.