Mit »Delta-v« hat Daniel Suarez bereits letzten Dezember sein neuestes Werk vorgelegt, und obwohl ich bisher jedes seiner Bücher gern gelesen habe, schmorte dieses dann doch erstaunlich lange im Regal, nur um dann an einem Wochenende förmlich verschlungen zu werden.

Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist jedoch gar nicht mal so reißerisch, wie man jetzt vielleicht glauben mag. Vielmehr führt Daniel Suarez die Hauptfigur James Tighe, genannt J.T., bei einer Höhlenexpedition ein, die mit einer Katastrophe endet. Er kommt jedoch mit heiler Haut davon und steht einen Monat später vor dem Milliardär Nathan Joyce, der ihm ein ungewöhnliches Angebot macht …

Denn im Jahr 2032 strebt die Menschheit weiterhin nach den Sternen, allerdings haben die »Weltraumtitanen« ganz unterschiedliche Vorstellungen davon, wie das passieren und wohin es gehen soll. Nathan Joyce plant eine Mission zum Asteroiden Ryugu, wo ein Team aus menschlichen Astronauten (und nicht aus Robotern, die einer seiner Konkurrenten in den Weltraum  schicken will) Rohstoffe abbauen und zur Erde schicken soll.

Um die besten Kandidaten dafür zu finden, lädt er zahlreiche Kandidaten in ein Camp ein, wo sie sich diversen körperlichen und geistigen Prüfungen unterziehen müssen, bis letztendlich acht Personen als Raumschiffcrew ausgewählt werden.

Dabei spart Daniel Suarez nicht an technischen und physikalischen Details – ich will gar nicht behaupten, dass ich alles verstanden hätte –, was den Lesefluss jedoch nicht bremst, sondern die Geschichte umso glaubhafter wirken lässt. Dazu trägt auch die Tatsache bei, dass der Asteroid 2018 von der japanischen Raumsonde Hayabusa2 untersucht wurde und zahlreiche dadurch gewonnene Erkenntnisse in die Story einfließen konnten.

Mich hat der Roman jedenfalls bestens unterhalten, und ich habe gebannt verfolgt, wie J.T. das Auswahlverfahren und die Mission durchsteht, bei der selbstverständlich auch nicht alles nach Plan läuft und es zu diversen Krisen und Überraschungen kommt. Daher kann ich nur eine Leseempfehlung aussprechen und jedem, der Lust auf eine nicht unbedingt reißerische, aber durchaus glaubwürdige und gut geschriebene (und übersetzte) Geschichte in der nicht allzu fernen Zukunft hat, mal einen Blick in diesen Roman zu werfen.

Als kleinen Vorgeschmack könnt ihr bei Tor-Online auch noch ein Interview mit dem Autor finden.

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James Tighe, kurz JT, ist ein Glücksritter und der beste Höhlentaucher der Welt. Eines Tages lädt ihn der Milliardär Nathan Joyce auf seine private Insel, um ihm ein Angebot zu machen. Es geht um ein so visionäres wie hochgeheimes Projekt: Von einer Station im All soll ein riesiger Asteroid wirtschaftlich erschlossen werden. Denn die Menschheit des Jahres 2030 ist für ihr Überleben auf Rohstoffe angewiesen.Zusammen mit Ex-Soldaten, Astronauten, Wissenschaftlern soll JT zu einem Team verwachsen, das extreme Situationen bestehen muss. Ungeheure Reichtümer locken. Es droht auch jederzeit der Tod. Und sehr spät erst begreifen die Mitglieder von Delta-v, dass Nathan Joyce ein doppeltes Spiel treibt …

Autoreninformationen

Bevor Daniel Suarez mit dem Schreiben begann, machte er als Systemberater Karriere und entwickelte Software für zahlreiche große Firmen der Militär-, Finanz- und die Unterhaltungsindustrie. Seinen ersten Roman veröffentlichte er 2006 unter Pseudonym im Eigenverlag. Nachdem das Buch die Internet- und Gaming-Community im Sturm erobert hatte, wurde ein großer Verlag darauf aufmerksam. In der neuen Ausgabe avancierte «Daemon» zum Bestseller; eine Verfilmung ist in Vorbereitung. Daniel Suarez lebt und arbeitet in Kalifornien.

Produktdetails

  • ISBN: 978-3499001512
  • Erschienen am 17. Dezember 2019
  • Rowohlt
  • 560 Seiten
  • Übersetzung: Cornelia Holfelder-von der Tann

Weitere Informationen findet ihr bei Rowohlt, Buch7, Amazon und natürlich dem Buchhändler eures Vertrauens (beispielsweise unter myBookShop, geniallokal, Jetzt ein Buch, im Otherland oder im Drachenwinkel).

Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar. Die unentgeltliche Bereitstellung des Buches hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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