Rezension: »Scherben« von Sebastian Kretz

Nach dem ersten Band »Unkraut – Tatort Neukölln« hatte ich sehr gehofft, dass die Geschichte um das ungleiche Ermittlerduo weitergeht, und mit »Scherben« ist schon vor einiger Zeit der zweite Band erschienen.

Der neue Fall geht damit los, dass sich Peggy Storch ordentlich abschießt und im »Ballsaal Blindes Wiesel« die Sau rauslässt. Obwohl sie eigentlich mit Lars zusammen ist, geht sie mit einer neuen Bekanntschaft nach Hause – doch die weitere Nacht läuft nicht ganz wie geplant, denn als sie nach dem Sex auf die Toilette muss, macht sie die falsche Tür auf und entdeckt eine Leiche.

Auftritt Harm Harmsen, der von seiner Kollegin aus dem Bett geklingelt wird und sich an die Ermittlungen macht. Wie sich herausstellt, feierten die jungen Männer in der Ferienwohnung einen Junggesellenabschied, und nun ist der Bräutigam tot.

Der Fall an sich ist dabei nicht einmal besonders spektakulär, aber Sebastian Kretz versteht es einfach, Berliner Szenen treffsicher zu schildern, und hat eine ganz eigene Erzählweise und eine Sprache, die mir ausgesprochen gut gefällt. Seine beiden Protagonisten sind sehr eigen, aber trotz ihrer Macken liebenswert, und ich hatte wieder einmal einen Riesenspaß beim Lesen und würde mich freuen, wenn die beiden nicht das letzte Mal zusammen ermittelt haben.

Von mir bekommt der Roman daher eine ganz klare Leseempfehlung, jedoch mit der Einschränkung, dass dies schon ein etwas ungewöhnlicher Krimi ist, auf den man sich einlassen muss – und der garantiert nicht jedem gefallen wird.

Wenn ihr euch einen ersten Eindruck verschaffen möchtet, werft doch mal einen Blick in die Leseprobe.

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Harmsen und Storch ermitteln, Band 2

Kommissarin Peggy Storch hat einen One Night Stand. Der Glückliche ist Teil eines Junggesellenabschieds. Die Jungs aus dem ländlichen Niedersachsen nächtigen in einer Air-BnB-Wohnung. Doch am Morgen ist der Bräutigam nicht mehr heiratsfähig. Sondern tot.
Alle hatten viel getrunken. In der Nacht kam ein Dealer vorbei, außerdem ein Nachbar, wegen dem Krach. Zwischen den verhinderten Brautleuten hatte es schon vorher gekriselt: unübersichtliche Lage. Und genau das Richtige für das sehr ungleiche Ermittlerteam Storch und Harmsen.

Über den Autor

Sebastian Kretz, geboren 1982, ist in Ostfriesland aufgewachsen und lebt seit 2005 in Berlin. Er hat Politikwissenschaft studiert und die Deutsche Journalistenschule in München besucht. Als Autor und Reporter arbeitet er hauptsächlich für das Geo-Magazin. Die von Peggy Storch verwendeten High-Tech-Verfahren hat er 2015 für eine Geo-Reportage beim BKA recherchiert.

Produktdetails

  • ISBN 978-3499274398
  • Erschienen am 23. Juli 2019
  • Rowohlt Taschenbuch
  • 237Seiten

Weitere Informationen findet ihr bei Rowohlt, Buch7, Dussmann, Amazon und natürlich dem Buchhändler eures Vertrauens (beispielsweise unter myBookShop, geniallokal, Jetzt ein Buch, im Otherland oder im Drachenwinkel).

Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar. Die unentgeltliche Bereitstellung des Buches hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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  1. Inwiefern ungewöhnlich? Vom Schreibstil oder Inhalt?
    Hab schon länger nichts mehr ausm Ruhrpott gelesen und ungewohnt klingt eigentlich immer gut 😛

    • Wortspielerin

      Der Schreibstil ist schon sehr eigen, und für mich macht sehr viel des Flairs auch aus, dass ich in Berlin wohne, wo die Romane spielen. Vielleicht liest du mal rein, ob das was für dich ist

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