Kaum habe ich das Buch, wie in der letzten Wochenrückschau bereits verraten, gelesen, folgt hier auch schon die Rezension.
Nachdem ich schon in vielen Blogs vom Roman »Das sechste Erwachen« von Mur Lafferty gehört hatte und er mir auch von Freunden empfohlen wurde, stand das Buch nicht lange im Regal, sondern wanderte sofort in den Rucksack, als die nächste längere Bahnreise anstand. Und das war auch gut so.
Die Geschichte klingt durchaus bekannt: Sechs Personen auf relativ engem Raum (in diesem Fall ein Raumschiff), und unter ihnen befindet sich ein Mörder – aber wer ist der Killer?
Das Ganze beginnt schon verdammt spannend: Die sechsköpfige Besatzung wacht in neuen Klonkörpern auf und muss feststellen, dass ihre letzten Klone ermordet wurden und die Leichen nebst diverser Körperflüssigkeiten den ersten Anblick beim Aufwachen darstellen. Das kann einen schon ziemlich durcheinanderbringen.
Rasch wird klar, dass wenigstens einer von ihnen ein Mörder sein muss; dummerweise wurden die Mindmaps der Klone, also die gespeicherten Gedanken und Erinnerungen, mit denen sie wieder aufwachen, vor Beginn der Reise aufgezeichnet, aber anhand der deutlich älteren Leichen ist offensichtlich, dass seitdem einige Jahrzehnte verstrichen sein müssen.
Und so machen sich die sechs Klone daran herauszufinden, was eigentlich passiert ist, denn ihre Mission, das Schiff mitsamt der zweitausend schlafenden Klone und fünfhundert weiteren Mindmaps zum zu besiedelnden Planeten Artemis zu bringen, wird noch sehr, sehr lange dauern und Umkehren ist keine Option.
Nach und nach erfährt man mehr über die Hintergründe der sechs Charaktere und stellt fest, dass diese einiges auf dem Kerbholz haben … Mehr wird hier nicht gespoilert – wenn ihr mehr wissen wollt, lest den Roman!
Die Zukunftsvision, die die Autorin da erschafft, ist mit der Idee des Klonens, der darauf aufbauenden Konflikte und der Klongesetze sowie der Mindmaps und den Hackern, die diese illegalerweise manipulieren, um angeborene Krankheiten auszumerzen oder weitaus tiefer in die Persönlichkeit eines Menschen einzugreifen, ist derart gut erzählt und stimmig, dass es eine wahre Freude ist.
Mur Lafferty legt hier einen rasanten und überzeugenden Mix aus Thriller und Scifiroman vor, wie ich ihn bisher in der Form noch nicht gelesen habe. Die hervorragende deutsche Übersetzung von Bernhard Kempen trägt ihr Übrigens dazu bei, dass dieses Lesevergnügen bis zur letzten Seite anhält und man zwischendurch einfach nicht mehr aufhören kann. Ein absoluter Pageturner und mein bisheriger Lesetipp des Jahres!
Weitere Rezensionen findet ihr beispielsweise hier:
Und bei die zukunft könnt ihr noch ein sehr interessantes Interview mit Mur Lafferty lesen, in dem sie auch verrät, dass sie momentan an der Romanfassung von »Solo – A Star Wars Story« schreibt. Dann lese ich also bald noch ein Buch aus ihrer Feder. 🙂
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Klappentext
Durch die Schwärze des Universums gleitet ein einsames, aber dafür umso gewaltigeres Raumschiff – die Dormire. An Bord befinden sich 2000 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder. Stirbt ein Crewmitglied, wird es umgehend durch seinen eigenen Klon ersetzt. Doch dann erwacht der Klon von Maria Arena vorzeitig und über und über mit Blut befleckt. Marias Erinnerungen wurden gelöscht, sie weiß nur noch, dass sie getötet wurde – ebenso wie der Rest der Crew. Schnell ist den Klonen klar, dass sich an Bord der Dormire ein Mörder aufhält, und wenn sie ihn nicht schnell finden, wird er wieder zuschlagen …
Über die Autorin
Mur Lafferty ist Autorin, Podcast-Produzentin, Gamerin, und Geek. Sie machte sich mit Podcasts wie I Should Be Writing und The Angry Robot einen Namen, und gewann den John W. Campbell Award for Best New Writer. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Durham, North Carolina.
Weitere Informationen zum Buch findet ihr bei Heyne und natürlich auch bei Buch7, Amazon und dem Buchhändler eures Vertrauens (beispielsweise hier: https://mybookshop.shop-asp.de/).
Ich bedanke mich beim Bloggerportal für das Rezensionsexemplar. Die unentgeltliche Bereitstellung des Buches hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.
DEUTSCHE ERSTAUSGABE
Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen
Originaltitel: Six Wakes
Originalverlag: OrbitTaschenbuch, Broschur, 480 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-453-31919-6
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 13,90* (* empfohlener Verkaufspreis)
Verlag: Heyne
Erschienen: 11.06.2018
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Pink Anemone
Hallo Kerstin,
normalerweise lese ich ja so gar nichts aus dem Genre SciFi, aber DAS klingt wirklich interessant und spannend. Ich schätze Du hast mir soeben meinen ersten SciFi-Thriller auf meiner WL beschert *g*
Vielen Dank für die tolle Rezension, welche mich aus meiner Genre-Komfortzone reißt.
Liebe Grüße aus Wien,
Conny
Wortspielerin
Hui, das freut mich aber, dass du dank meiner Rezension zu einem Scifi-Thriller greifen möchtest. Ich bin gespannt, wie dir das Buch gefällt, und würde mich über deine Rezension freuen