Rezension/Buchtipp: »Qube« von Tom Hillenbrand

Nachdem mich »Hologrammatica« von Tom Hillenbrand letztes Jahr ziemlich begeistert hat (meine Rezension findet ihr hier), stellte ich ebenso überrascht wie erfreut fest, dass es mit »Qube« einen zweiten Band in diesem Universum gibt, den ich natürlich unbedingt lesen wollte.

Überrascht war ich vor allem, weil »Hologrammatica« als abgeschlossene Geschichte funktioniert und nicht unbedingt eine Fortsetzung gebraucht hätte (gut, es gibt einige offene Enden, aber damit kann ich als Leserin durchaus leben). »Qube« sollte man hingegen möglichst lesen, wenn man die Vorgeschichte kennt, da doch hin und wieder Bezug darauf genommen wird und man die Welt auch nicht mehr so gründlich erklärt bekommt, sodass es da durchaus Verständnisschwierigkeiten geben könnte.

Ich war hingegen sofort in der Geschichte und habe sie auch mit Begeisterung verschlungen. Der Autor begeht hier zum Glück nicht den Fehler, eine ähnliche Geschichte mit anderen Protagonisten zu erzählen, sondern ersinnt auf der Basis der bisherigen Geschehnisse etwas Neues, das im Handlungsverlauf durchaus plausibel ist und zu fesseln weiß.

Dabei hat er mit Fran eine Figur in den Vordergrund gestellt, die Eingeweihte durchaus wiedererkennen (ich habe mich sehr über diesen Kniff gefreut) und die als Quant in abwechslungsreicher Form in Erscheinung treten kann. Die aus Band eins bekannten Konzepte der Gefäße, in die die digitalisierten Gehirne der Quants übertragen werden können – allerdings nur für bestimmte Zeit, was einige Probleme mit sich bringt –, und der übermächtigen KI werden hier logisch fortgeführt und durch interessante neue Ansätze ergänzt.

Zudem kommt mit der modernen Videospielbranche ein interessanter neuer Aspekt ins Spiel, der mich gleich ansprach (vor allem die Vorstellung des Ludoramas ist für jeden Gamer ein wahrer Wunschtraum), wer allerdings keinen wirklichen Zugang zum Zocken hat, könnte diese Passagen als etwas langatmig empfinden.

Da ich nicht spoilern möchte, kann ich als Fazit nur sagen, dass jeder, dem Band eins gefallen hat, auch seine Freude an der Fortsetzung haben wird. Mir hat das Buch jedenfalls sehr gut gefallen, und ich würde mich freuen, wenn es mir ein dritter Band ermöglichen würde, ein weiteres Mal in diese spannende und sehr überzeugende Zukunftsvision der heutigen Welt zurückzukehren und zu erleben, welche Ideen Tom Hillenbrand für sein Universum noch so einfallen, was aus den Charakteren wird und wie sich die Geschichte um die UNANPAI, die Quants und die Würfel weiter entwickelt.

Ihr könnt ja mal einen Blick in die Leseprobe werfen, um euch einen ersten Eindruck zu verschaffen.


Inhalt:

Qube

London, 2091.

Investigativjournalist Calvary Doyle wird auf offener Straße niedergeschossen. Zuvor hatte der Reporter zum Thema Künstliche Intelligenz recherchiert. Die auf KI-Gefahrenabwehr spezialisierte UNO-Agentin Fran Bittner beginnt in dem Fall zu ermitteln.
Der Journalist besaß anscheinend neue, beunruhigende Informationen über den berüchtigten Turing-Zwischenfall, bei dem die Menschheit die Kontrolle über eine KI verlor. Die KI befand sich seinerzeit in einem Quantencomputer, einem sogenannten Qube. Gibt es womöglich noch einen solchen Würfel, mit einer weiteren digitalen Superintelligenz darin? Und kann Fran Bittner den zweiten Qube finden, bevor jemand auf die Idee kommt, ihn zu aktivieren?

Der grandiose neue Thriller von SPIEGEL-Bestseller-Autor Tom Hillenbrand führt uns an die Grenzen unserer Welt – ein Feuerwerk der Ideen, aufregend und hochspannend!

Eckdaten

  • ISBN: 978-3-462-05440-8
  • Erschienen am 13. Februar 2020
  • KiWi-Taschenbuch
  • 560 Seiten

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Weitere Informationen zum Buch findet ihr bei KiWi und natürlich auch bei Buch7, Amazon sowie natürlich dem Buchhändler eures Vertrauens (beispielsweise unter https://mybookshop.shop-asp.de, https://www.genialokal.de, im Otherland oder im Drachenwinkel).

Ich bedanke mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar. Die unentgeltliche Bereitstellung des Buches hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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  1. Ihre Ideen und Anregungen sind für mich eine inspiration. Es ist schön, Ihnen regelmäßig zu Folgen. Ich mag viel Ihre Website. Danke

  2. „Hologrammatica“ wollte ich immer lesen, hab es bisher nicht geschafft. Hab mir schon gedacht, dass man das kennen muss, um Qube zu lesen. Danke für die Bestätigung 😉
    Viele Grüße
    Frank

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